Lebendes Fossil

Erstmals Tiefseeaustern im Mittelmeer entdeckt

Wissenschaft
20.07.2009 14:21
Im Zuge einer Expedition mit einem Tauchroboter haben Forscher der Universität Bremen in mehreren hundert Metern Tiefe als ausgestorben gegoltene, lebende Exemplare von Tiefseeaustern entdeckt. Der Fund kam für die Wissenschaftler überraschend, denn die Schalentiere, die bis zu 500 Jahre alt und bis zu 30 Zentimeter groß werden, wurden bislang nur vor den Azoren gefunden.

„Das war schon eine große Überraschung“, sagt Expeditionsleiter Professor Dierk Hebbeln vom Bremer MARUM. „Dass wir fossile Austern, also Schalen längst gestorbener Tiere finden, hatten wir erwartet. Als wir aber auf den Videomonitoren plötzlich lebende Exemplare sahen, waren wir im ersten Moment richtig perplex.“

Tiefseeaustern sind eine sehr spezielle Gattung und leben in Wassertiefen von 300 bis 700 Metern. Dass die Tiere auch heute noch im Mittelmeer leben, damit hatte das Expeditionsteam, das im westlichen Mittelmeer unterwegs gewesen ist, um dort die Ökosysteme von in größeren Tiefen lebenden Kaltwasserkorallen zu erforschen, nicht gerechnet.

Foto: MARUM/Universität Bremen

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