Eigenblut-Infusion

Paszek droht nach Bandscheiben-Therapie Ärger

Sport
22.07.2009 20:48
Sie erwähnte es eigentlich nur nebenbei und war sich offenbar überhaupt nicht bewusst, was sie da getan und gesagt hatte. Tamira Paszek hat bei der Pressekonferenz des österreichischen Fed-Cup-Teams auch vom Genesungsvorgang ihres angeschlagenen Rückens berichtet. Frank und frei erzählte die 18-Jährige von Eigenblut-Injektionen, die mit homöopathischen Essenzen angereichert sind und in die Bandscheiben-Region injiziert wurden. Doch diese Therapie könnte ihr nun Ärger mit der Anti-Doping-Agentur NADA bringen.

Paszeks Aussage veranlasste einen Journalisten dazu, diese Therapieform zu hinterfragen. Daraufhin wurde ihr via Pressesprecher Karlheinz Wieser dann bewusst, dass sie möglicherweise zumindest gewisse Formalitäten übersehen hat.

"Diese Unsicherheit ist nach diesem Medientermin ein bisschen größer geworden", erklärte Wieser. "Deswegen hat Tamira Paszek auch umgehend mit dem Österreichischen Tennisverband Verbindung aufgenommen, konkret mit Generalsekretär Peter Teuschl. In einem weiteren Schritt haben Peter Teuschl und Tamira Paszek auch die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA kontaktiert, um hier abzuklären, ob man diese Behandlung anwenden kann."

NADA verlangt Sachverhaltsdarstellung
Die NADA habe nun Tamira Paszek um eine Sachverhaltsdarstellung ersucht. Wieser: "Tamira wird diese Sachverhaltsdarstellung ehebaldigst bei der NADA abgeben." Die Behandlung wurde von einer mongolischen Alternativ-Ärztin in Dornbirn durchgeführt. Paszek berichtete am Dienstag nach dem offiziellen Teil der Pressekonferenz von dem schmerzhaften Vorgang.

"Der letzte Stand ist der gleiche wie vor ein paar Wochen, es ist ein leichter Bandscheibenvorfall zwischen Lendenwirbel 4 und 5. Vergangene Woche konnte ich in der Früh nicht mehr aufstehen, jetzt wird es langsam besser", schildert Paszek. Zur Methode der Ärztin hatte sie gemeint: "Ich vertraue ihr. Die Schmerzen werden mit jeder Spritze weniger, daher ist das ein gutes Zeichen."

Eigenblut-Transfer nur in bestimmten Fällen erlaubt
Dass Eigenblut-Transfer aber nur mit Genehmigung und in bestimmten Fällen gestattet ist, ansonsten als Doping gelten würde, war ihr offenbar nicht bewusst, weshalb sie es auf der Pressekonferenz auch erwähnte. Ein Statement der behandelnden Ärztin war vorerst nicht zu bekommen.

Ein Statement von Hans Holdhaus war hingegen schnell eingeholt - und es war eindeutig. Der Leistungsdiagnostiker und Anti-Doping-Experte sagte: "Sobald du Blut entnimmst und wieder zuführst, ist das Doping. Völlig egal, was du damit macht, und wenn du es nur anschaust. Das ist verboten." Aber es sei möglich, im Bedarfsfall dafür eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen.

Durch den offensiven Weg, selbst an die NADA heranzutreten, und die offensichtliche Unwissenheit, hofft Paszek nun, möglichen weiteren Konsequenzen zu entgehen.

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(Bild: KMM)
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