Zwei Jahre musste Richard hinter Schloss und Riegeln absitzen, jetzt ist er wieder auf freiem Fuß – doch seine Zukunft sieht alles andere als rosig aus. Die Wohnung im Südburgenland musste er auflösen, weil er die Miete nicht mehr bezahlen konnte. Die Chancen auf einen Arbeitsplatz stehen schlecht.
Hälfte der Sträflinge wird rückfällig
„Die Gefahr, dass ein ehemaliger Häftling rückfällig wird, steigt, wenn er nach dem Gefängnis ohne Hilfe dasteht“, weiß Harald Ristl, Leiter des Vereins „Neustart“. Laut Statistik wird knapp die Hälfte der ehemaligen Sträflinge rückfällig. Das soll sich nun durch die sogenannte Haftenlassenenhilfe ändern. Bisher gab es das Angebot im Burgenland nur für Sträflinge, die vorzeitig auf Bewährung das Gefängnis verlassen durften.
„Wir unterstützen die Betroffenen bei der Suche nach einer Wohnung und einem Job, schaffen soziale Kontakte und stehen ihnen bei notwendigen Behördenwegen mit Rat und Tat zur Seite“, so Ristl. Die Betreuung beginnt bereits sechs Monate vor der Entlassung. Wer die Hilfe in Anspruch nehmen will, kann sich in den Neustart-Büros in Eisenstadt und Oberwart, jeweils von Montag bis Freitag, melden.
Kaum Unterstützung für Projekt
„Um die Integration zu erleichtern, haben sich vor allem betreute Wohnplätze bewährt“, sagt der Vereinschef. Dort sind die ehemaligen Häftlinge nicht ganz alleine. „Doch diese sind im Burgenland rar.“ Auch die finanzielle Unterstützung des Projekts durch das Land sei mit 3.000 Euro viel zu knapp bemessen.
von Tina Blaukovics, Kronen Zeitung
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