Lukas Müller, der seit 2016 an einer inkompletten Querschnittslähmung leidet, erfüllte sich seinen Lebenstraum. Oben im Video sehen Sie den ehemaligen Skispringer im krone.tv-Interview.
"Krone": Vor Weihnachten 2016 haben wir uns zu einem Interview getroffen. Was ist seither passiert?
Lukas Müller: Eine spannende Zeit mit Höhepunkten und einem schlimmen Rückschlag. Ich hatte über vier Wochen Angina. Da bin ich an meine Grenzen gestoßen. Ich hatte 40 Grad Fieber und kann aufgrund meiner Querschnittslähmung brustabwärts nicht schwitzen. Die Hitze kann also nicht aus dem Körper. Diese Zeit hat mich extrem zurückgeworfen.
Und wie sieht deine Therapie aus?
Ich habe mich extrem auf den Rumpf konzentriert. Leider sitz ich immer noch zu 90% im Rollstuhl. Wenn ich mit den Krücken unterwegs bin, ist es also noch immer sehr anstrengend für mich.
Eines deiner Ziele für 2017 war, deinen Bruder in Australien zu besuchen. Du bist grad in Down Under.
Ich habe seit meinem Unfall jetzt fast zwei Jahre darauf hingearbeitet. Der 21-Stunden-Flug war nicht ohne. Aber meine Freundin ist dabei und unterstützt mich, wo’s nur geht.
Du genießt also derzeit das Leben als Tourist?
Ja. Das Meer ist ein Traum. Ich kann mit den Krücken bis zum Ufer gehen. Dann hilft mir Verena ins Wasser. Der Wellengang ist halt eine zusätzliche Herausforderung.
Wie sieht dein Alltag zu Hause aus?
Ich wohne in einem Studentenheim, besuche meine Ex-Kollegen oft. Dann hab ich die Ausbildung zum staatlich geprüften Vermögensberater gemacht. Und ich gebe noch Vorträge. Die leuchtenden Augen des Publikums, wenn ich über meinen Kampf zurück ins Leben erzähle, geben mir viel Kraft.
Was nimmst du dir für 2018 vor?
Ich kehre am 13. Jänner zum ersten Mal an die Unglücksschanze zurück. Ich kann nicht einschätzen, was passieren wird. Ich will diesen Tag einfach nur gut überstehen.
Vera Lischka, Kronen Zeitung
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