Die Studie zu Islam-Kindergärten sorgt erneut für politischen Zündstoff: Jetzt meldet sich erstmals Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu Wort - und setzt das rot-grüne Wien unter Druck. "Wir dürfen es nicht mehr stillschweigend hinnehmen, dass Kinder in Wien in ethnisch und religiös abgeschotteten Kindergärten aufwachsen", kritisiert Kurz und fordert dringend zu treffende Maßnahmen.
Die Studienautoren konnten sich nicht auf ein gemeinsames Fazit einigen und präsentierten zwei Studien mit unterschiedlichen Missständen in den Wiener Kindergärten: Sprachdefizite bei Kindern, Mangel an qualifiziertem Personal stehen auf der einen Seite. Ednan Aslan merkte an, dass Religion seit 2015 aus den Kindergärten in die Freizeit verdrängt wurde, wo man keine Kontrolle darüber hat. Dazu kommt der Fall eines Vaters, der mit Morddrohungen Religionsunterricht erzwingen wollte.
"Diese Studie bietet eine umfassende Grundlage für weitere Maßnahmen, die die Stadt Wien nun dringend zu treffen hat", gibt der Kanzler den künftigen Ton gegen das rot-grüne Wien vor. Die Wiener ÖVP machte im Vorfeld Rot-Grün für "Parallelgesellschaften" verantwortlich und forderte mehr Kontrollore für die Fördermittelvergabe sowie 100 Inspektoren vor Ort, mit Überprüfungen nach Mystery-Shopping-Art.
Stadtrat: "Kurz gießt Öl ins Feuer"
Die Stadt Wien sieht die Sache etwas anders. "Wir haben die Kontrollen massiv verstärkt", so Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Die Zahl wurde von 13 auf 20 aufgestockt. Weitere Maßnahmen würden geplant. "Es ist traurig, dass sich der Bundeskanzler daran beteiligt, Öl ins Feuer zu gießen, zumal gerade die Studie zeigt, dass Kinder die Leidtragenden dieser Ausgrenzung und Stigmatisierung sind", so der Stadtrat.
Maida Dedagic, Kronen Zeitung
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