Sturm, Brand & Unfall
Philippinen zu Weihnachten vom Schicksal gebeutelt
Hunderte Tote und Vermisste durch den Tropensturm "Tembin", mehr als 30 Tote beim Brand in einem Einkaufszentrum und jetzt 20 Tote, darunter ein erst sieben Monate altes Baby, bei einem schweren Verkehrsunfall: Die Menschen auf den Philippinen werden zu Weihnachten vom Schicksal schwer auf die Probe gestellt. Am Christtag meldeten Retter aber ein kleines Wunder: Eine junge Frau wurde am Montag 900 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt aus dem Meer gerettet.
Bei einem schweren Verkehrsunfall am ersten Weihnachtstag sind auf den Philippinen 20 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 24 Personen wurden verletzt, als ihr Jeepney - ein Kleinbus - im Morgengrauen in Agoo, etwa 200 Kilometer nördlich von Manila, frontal mit einem Reisebus zusammenstieß.
Unter den Toten, die alle zu einer Familie gehörten, war nach Angaben der Polizei auch ein sieben Monate altes Kind. Die Familie hatte den Jeepney gemietet, um eine Weihnachtsmesse in der Kathedrale von Manaoag in der benachbarten Provinz Pangasinang zu besuchen.
Brand in Einkaufszentrum fordert 37 Tote
Nach dem verheerenden Brand in einem Einkaufszentrum in Davao (siehe Video unten) wurden bis Montag die Leichen von 37 Opfern geborgen. "Wir haben die 36 gefunden", sagte Bürgermeisterin Sara Duterte nach einer Messe für die Opfer vor der Brandruine, nachdem zuvor nur der Fund einer Leiche bestätigt worden war.
Das Feuer war Samstagfrüh in der NCCC Mall of Davao ausgebrochen, zahlreiche Menschen wurden von den Flammen eingeschlossen. Der Brand war kurz nach Öffnung des Einkaufszentrums in einer Möbelabteilung im dritten Stock des Gebäudes ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet.
Davao, etwa 1000 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila gelegen, ist die Heimatstadt von Staatschef Rodrigo Duterte. Er war dort viele Jahre Bürgermeister, nun hat seine Tochter dieses Amt, und sein Sohn ist der Vize-Bürgermeister.
Opferzahl nach Tropensturm "Tembin" steigt weiter
Indessen steigt nach dem Durchzug von Tropensturm "Tembin" die Opferzahl: Der Sturm hat auf seinem Weg durch den Inselstaat mindestens 240 Menschen getötet und eine Schneise der Verwüstung gezogen. Rettungstrupps suchen noch nach mehr als 100 Vermissten in der südlichen Region Mindanao
Beim Verlassen der Philippinen nahm der Sturm am Sonntag nach Angaben der Meteorologen wieder an Stärke zu. Böen des Taifuns erreichten nun Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometer pro Stunde. "Tembin" zieht in westliche Richtung und nimmt Kurs auf Vietnam.
Papst Franziskus sprach den Opfern des Tropensturms auf den Philippinen seine Nähe aus. Der Sturm habe viele Tote und Zerstörung gebracht, sagte er beim Angelusgebet am Sonntag in Rom. Er sichere den Menschen zu, sie ins Gebet zu schließen. "Lasst uns für diese Menschen beten", sagte er den etwa 17.000 Gläubigen auf dem Petersplatz.
Frau aus Meer gerettet
Ein kleines Wunder konnte aber am Christtag vermeldet werden: Eine junge Frau wurde 900 Kilometer von ihrem Heimatort aus dem Meer gerettet. Diana Salim stammt aus der Stadt Sibuco in der Provinz Zamboanga del Norte. Die 25-Jährige war am Freitag mit Teilen ihres Hauses ins Meer gespült wurden. Ein Frachtschiff entdeckte die Frau, die sich an Trümmer geklammert hatte, im Meer treibend. "Dianas Rettung lässt uns weiter hoffen, dass wir auch andere Überlebende finden", sagte der Bürgermeister von Sibuco dem Radiosender DXRZ.
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