Spotify setzt zu seinem seit langem erwarteten Börsengang an. Der in Schweden beheimatete Musikstreaming-Dienst habe vor dem Jahreswechsel einen vertraulichen Antrag für eine Aktienplatzierung in den USA eingereicht, berichteten US-Medien.
Spotify wolle zum Ende des ersten Halbjahres an der Börse starten, schrieben die "Financial Times" und das "Wall Street Journal". Der Musikdienst wolle dabei den ungewöhnlichen Weg einer Direktplatzierung gehen. Die Aktien würden ohne das übliche Preisbildungsverfahren direkt an der New Yorker Börse registriert. Damit kämen die Anteilsscheine einfach in den Handel - ohne dass Spotify dabei frisches Geld hereinholt oder Banken für die Platzierung neuer Aktien engagiert. Auf diese Weise kann Spotify Geld sparen. Allerdings entfiele damit auch das übliche Verfahren, bei dem man sich an den angemessenen Aktienpreis herantastet.
Spotify wurde in der jüngsten Finanzierungsrunde im Sommer 2015 laut Medienberichten insgesamt mit 8,5 Milliarden Dollar bewertet. Nach Informationen des "Wall Street Journal" vom vergangenen Frühjahr wurde für die Aktienplatzierung ein Börsenwert bei zehn Milliarden Dollar angepeilt, nach Einschätzung von Analysten könnte er bei 20 Milliarden Dollar liegen. Zu dieser Bewertung soll Spotify zuletzt auch eine gegenseitige Beteiligung mit der chinesischen Internetfirma Tencent eingegangen sein.
Spotify ist die Nummer eins im Geschäft mit Musik-Streaming. Der Dienst kommt nach eigenen Angaben auf mehr als 60 Millionen zahlende Abo-Kunden und mehr als 140 Millionen Nutzer insgesamt. Über einen Börsengang der Firma wurde bereits seit längerer Zeit spekuliert. Ein Hindernis könnte die ebenfalls Ende Dezember eingereichte Klage eines Musikverlags werden, der mindestens 1,6 Milliarden Dollar an Zahlungen für Songautoren erstreiten will.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.