Noah Becker beschimpft

„Halbneger“: Rücktritt von AfD-Politiker gefordert

Ausland
04.01.2018 21:12

Mit scharfer Kritik haben führende Politiker in Deutschland auf einen diskriminierenden Tweet des AfD-Abgeordneten Jens Maier reagiert, in dem er den Sohn von Tennislegende Boris Becker als "kleiner Halbneger" bezeichnete. Jetzt wird Maier mit Rücktrittsforderungen aus der eigenen Partei konfrontiert. 

"Leute, es reicht! Wenn ihr Euch oder Eure Mitarbeiter nicht im Griff habt, geht nach Hause!", twitterte der parlamentarische Geschäftsführer der Berliner AfD-Fraktion, Frank-Christian Hansel. Auch der Berliner AfD-Partei- und Fraktionschef Georg Pazderski distanzierte sich von Maier. Seine Äußerungen entsprechen "nicht dem Geist und der Programmatik der AfD", sagte er am Donnerstag.

"Maier soll Verantwortung übernehmen"
"Unsere Partei ist (...) kein Feigenblatt für extremistische Gesinnungen gleich welcher Couleur“, sagte Pazderski. "Wir gehen davon aus, dass Jens Maier (...) das Rückgrat hat, die Verantwortung für die in seinem Namen getätigten Äußerungen zu übernehmen, wie das in einer Demokratie üblich ist.“

(Bild: twitter.com)

Rechtliche Schritte eingeleitet
In Absprache mit seinem Vater will Noah Becker gegen den AfD-Abgeordneten vorgehen. Gegenüber der "Bild" bestätigte dies Rechtsanwalt Christian-Oliver Moser mit den Worten: "Ich bin jetzt beauftragt, unverzüglich die erforderlichen straf- und zivilrechtlichen Schritte gegen Herrn Jens Maier, MdB, wegen dieser eindeutig rassistischen Twitter-Nachricht zu ergreifen."

Tennislegende Boris Becker mit Frau Lilly und Sohn Noah. (Bild: AFP)
Tennislegende Boris Becker mit Frau Lilly und Sohn Noah.

Äußerungen auf Facebook
Jens Maier ist kein unbeschriebenes Blatt. Gegen den AfD-Abgeordneten wurde bereits vergangenen Sommer ein Verweis vom Landesgericht Dresden ausgesprochen. Er habe mit seinen politischen Äußerungen auf Facebook und auf einer AfD-Veranstaltung "dem Ansehen der Justiz allgemein und des Landgerichts Dresden im Besonderen Schaden zugefügt", hieß es zur Begründung. 

Noah Becker mit seinem Vater Boris im Jahr 2010 (Bild: dpa-Zentralbild/Jens Kalaene)
Noah Becker mit seinem Vater Boris im Jahr 2010

Noah: "Ich mache Scheißjobs"
Auch Noah Becker sorgte im Sommer nach seiner Teilnahme bei "Grill den Henssler" für Furore. So meinte er in dem Interview: "Ich mache oft sogar irgendwelche Scheißjobs, gehe zum Beispiel als Gast in TV-Kochshows, damit ich mir die Farbe oder ein neues Mischpult für die Band leisten kann." Seine Teilnahme in der Kochshow hatte damals einen Social-Media-Zwist zwischen Boris Becker und TV-Koch Steffen Henssler entfacht.

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