Schmetterlinge sind neuen Forschungen zufolge gut 70 Millionen Jahre älter als bis dato angenommen. Das legt der Fund fossiler Überreste im niedersächsischen Schandelah, 15 Kilometer östlich von Braunschweig, nahe, wie das Fachblatt "Science Advances" und das Hessische Landesmuseum Darmstadt am Mittwoch berichteten.
Ein Forscherteam der Universität Utrecht entdeckte in Zusammenarbeit mit Kollegen aus den USA und Darmstadt Flügel- und Körperschuppen von Schmetterlingen und Motten in Sedimenten aus einer Periode um den Übergang von Trias zu Jura vor 201 Millionen Jahren. Am Ende der Trias waren viele Lebensformen an Land und im Meer ausgestorben.
Gab es Schmetterlinge schon vor den Blüten?
Bisher wurde den Forschern zufolge angenommen, dass die Entwicklung von Schmetterlingen und Blütenpflanzen eng miteinander verbunden ist. Die entdeckten fossilen Überreste sind aber mehr als 70 Millionen Jahr älter als die ältesten Fossilien von Blütenpflanzen. "Der Beginn der Evolution der Schmetterlinge kann vermutlich mit Bedecktsamern in Verbindung gebracht werden", sagte der Darmstädter Paläoentomologe und Koautor der Studie, Torsten Wappler. Dazu gehörten heute beispielsweise Nadelholzgewächse und Palmenfarne.
Die neuen Funde würden auch zeigen, dass es den Schmetterlingen gelungen sei, den Übergang der Trias in den Jura weitestgehend unbeschadet zu überstehen, schreiben die Forscher im Fachblatt „Science Advances“. Sie profitierten möglicherweise sogar von den dramatischen Veränderungen ihrer Umwelt und entwickelten eine große Zahl neuer Arten.
Grund für die Umweltveränderungen waren starke Vulkanausbrüche als Folge der Auflösung des Superkontinents Pangäa. Dies "könnte die Tür für ihre Expansion geöffnet haben, ähnlich dem Aufstieg der Dinosaurier", heißt es.
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