Späte "Soforthilfe"

Viele Unwetteropfer warten noch auf ihr Geld

Steiermark
11.09.2009 15:24
2009 wird als annus horribilis, als Katastrophenjahr, in die steirische Geschichte eingehen. Außergewöhnlich viele schwere Unwetter haben nahezu das ganze Land in Mitleidenschaft gezogen (Bild aus Hatzendorf im Bezirk Feldbach), die Schadensumme beträgt mindestens 80 Millionen Euro. Viele Flutopfer warten aber noch immer auf die von Regierung versprochene "Soforthilfe".

Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) zog am Freitag - hoffentlich zum Ende der Unwettersaison - eine erste Bilanz: Im ganzen Land verursachten Hagel, Sturm und Überschwemmungen einen Schaden von mindestens 80 Millionen Euro. Die Hälfte dieser Summe betrifft Privatgebäude.

"Menschliches Leid ist enorm"
Seitinger: "Seit Juni musste fast an jedem Tag Katastrophenalarm ausgerufen werden. Das menschliche Leid ist enorm. In einzelnen Orten fiel innerhalb von 24 Stunden bis zu einem Drittel der Regenmenge eines ganzen Jahres!" Jetzt sei die Politik gefragt: Der Landesrat präsentierte ein auf fünf Jahre befristetes Anti-Flut-Paket, welches die Steiermark jährlich 16 Millionen Euro kosten würde. Zusätzlich sollen Hausbesitzer in Sachen Hochwasserschutz von Experten beraten werden.

"Soforthilfe nicht schnell genug"
Kritik kommt unterdessen von Betroffenen: Die "Soforthilfe" sei nicht schnell genug. Die "Steirerkrone" hat Landesrat Seitinger mit diesem Vorwurf konfroniert.

Herr Landesrat, den Betroffenen wurde rasche Hilfe zugesagt. Wie schnell ist das Geld denn am Konto?
"Wir zahlen laufend aus, meine Mitarbeiter haben die Anweisung, da rasch und unbürokratisch zu reagieren. Sobald das Gutachten auf meinem Tisch liegt, gibt's Geld vom Land. Kein Akt bleibt liegen!"

Opfer berichten dennoch, es würde zu lange dauern.
"Schauen Sie, es ist leider so, dass der Betroffene zuerst zur Gemeinde gehen muss, die schickt den Privatschadensausweis an die Bezirkshauptmannschaft, dann ist erst der Gutachter am Wort."

Wie viel zahlt das Land?
"Grundsätzlich zwischen 30 und 50 Prozent des Schadens, in Ausnahmefällen sogar bis zu 80 Prozent. Wichtig ist jetzt, dass der politische Mitbewerber mitzieht und bis 2014 alle Schutzmaßnahmen realisiert werden!"

von Gerald Schwaiger ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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