Er werde im Rathaus den "eisernen Vorhang niederreißen" und Sprechstunden veranstalten - sowie alle Magistratsdienststellen persönlich besuchen. Strache: "Ich werde ein aktiver Bürgermeister sein, der für die Menschen da ist, für die sozialen Probleme in dieser Stadt." Dass die Realisierung des Ziels unmöglich ist, glaubt er jedenfalls nicht, auch wenn bereits alle anderen Parteien einer Zusammenarbeit mit Strache eine Absage erteilt haben.
"Veränderung der anderen Parteien"
"Wenn die freiheitliche Partei stark zulegt, dann wird auch eine Veränderung bei den anderen Parteien stattfinden. Es wird dann auch dort Diskussionen geben, ob der Weg der richtige war und ob die Personen die richtigen sind", zeigte sich der FP-Chef, der auch Wiener Landesobmann ist, überzeugt. Darüber hinaus könnte bei den politischen Mitbewerbern auch die Entscheidung fallen, doch mit der FPÖ gemeinsam "die richtigen Inhalte für die Wiener Bevölkerung" umzusetzen.
Wobei Strache bekräftigte: Ein Wechsel ins Rathaus kommt nur als Bürgermeister in Frage. Sollte das Amt doch nicht den Blauen zufallen, wird der FPÖ-Chef im Parlament bleiben. Für die Wien-Wahl kündigte Strache im Interview "personelle Überraschungen" an. Es werde Kandidaten auf der Liste geben, "die Zeit ihres Lebens freiheitlich waren", aber nicht politisch aktiv. Sie seien aber "beruflich sehr erfolgreich". Mehr verriet Strache nicht.
Strache findet Häupl "amüsant"
Dass Bürgermeister Michael Häupl zuletzt mit einem "Gott schütze Wien" vor einem Bürgermeister Strache gewarnt hat, findet der FP-Chef "amüsant". Strache: "Dass jemand wie Häupl, der dem Nikolaus Auftrittsverbot in den Wiener Kindergärten erteilt hat und der das Kreuz aus den Klassenzimmern verbannt hat, jetzt Gott bemüht, das ist schon sehr unglaubwürdig. Aber es zeigt, dass ihm das Wasser bis zum Hals steht."
Häupl trage die Verantwortung für "vielschichtige Fehlentwicklungen". Er sei untätig und "pensions- aber auch rücktrittsreif", wenn er, Strache, sich etwa die jüngsten Entwicklungen anschaue. Der FP-Chef meinte damit das "Skylink-Debakel", wo Häupl das Unschuldslamm spiele, bis hin zum "Praterdebakel" oder zum Krankenhaus Nord, "wo wir vor einem neuen AKH-Skandal stehen". Häupl, so zeigte sich Strache überzeugt, werde aufgrund seiner unverantwortlichen Politik mit den Wahlen wahrscheinlich so lange wie möglich zuwarten.
Darum sei von einem Wahltermin im Herbst 2010 auszugehen. Für die Freiheitlichen in Wien formuliert Strache bereits ein Wahlziel: "Entscheidend ist, die Zwanzig-Prozent-Marke zu überspringen, je höher desto besser."
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