Weltweites Phänomen

Ruf nach Regulierung schickt Bitcoin auf Talfahrt

Digital
16.01.2018 14:04

Deutsche-Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hält die Möglichkeiten zur Regulierung von Kryptowährungen wie Bitcoin für begrenzt. Die Gruppe, die solche Cyber-Devisen austausche und handle, weiche bewusst dem staatlich regulierten und gesicherten System aus, sagte Wuermeling auf einer Veranstaltung in Frankfurt. In einigen Staaten will man den Kryptogeld-Handel trotzdem stärker regulieren, was die Bitcoin-Szene in Aufregung versetzt und die Kurse fallen lassen.

Es stelle sich laut Wuermeling im Bezug auf die Bitcoin-Szene "die Frage, wie weit sie sich an nationale Regeln und Grenzen halten, also von nationalstaatlichen Eingriffen beeinflussen lassen wird." Eine wirksame Regulierung von Cyber-Devisen ist laut Bundesbank nur durch eine größtmögliche internationale Kooperation zu erreichen. 

(Bild: APA/EPA/PATRICK SEEGER)

Geldwäsche-Richtlinie als erster Schritt
 
In der EU sei im Dezember mit der neuen Geldwäsche-Richtlinie ein erster Schritt erfolgt. Frankreich dränge auf eine stärkere Regulierung im Rahmen der Beratungen der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer im Frühjahr.

Bisher ist der Markt für Bitcoin & Co unreguliert. Immer mehr Aufsichtsbehörden und Regierungen warnen angesichts großer Kursschwankungen vor einem Engagement. In den USA will sich Insidern zufolge der Senat im kommenden Monat mit den Risiken von Kryptowährungen befassen.

(Bild: AFP)

China will Bitcoin-Handel drastisch erschweren
 
Auch China will den Handel mit Bitcoin & Co drastisch erschweren. Die Behörden planten, den Zugang zu in-und ausländischen Börsen für Cyber-Devisen zu blockieren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ins Visier nähmen sie außerdem Personen und Firmen, die Dienstleistungen rund um den Börsenhandel mit virtuellen Währungen anböten.

Im vergangenen Jahr hatte China bereits sogenannte Initial Coin Offerings (ICO) verboten. Dabei sammeln Firmen Geld bei Investoren ein und geben statt Aktien oder Anleihen digitale Anteile (Token) aus. Diese werden dann als Kryptowährung an Börsen gehandelt. Auch Südkorea - neben China einer der größten Märkte für die Spekulation mit Bitcoin & Co - denkt über ein Verbot des Handels mit Cyber-Devisen nach.

(Bild: AFP)

Regulierungsbestreben lässt Kurs sinken
 
Auf den Bitcoin-Kurs haben die Regulierungsbestrebungen einen negativen Effekt. Die Kurse der größten Cyberdevisen brachen am Dienstag teilweise im zweistelligen Prozentbereich ein. Bitcoin verlor zeitweise an der Luxemburger Handelsplattform Bitstamp sieben Prozent auf 12.710 Dollar (10.353 Euro).

"Anleger zeigen sich derzeit spürbar verunsichert", sagte der Deutschland-Chef des Onlinebrokers DailyFX, Timo Emden. "Zu sehr lasten aktuell Negativschlagzeilen auf der gesamten Cyberwährungswelt." Wenn die Nervosität im Markt wie derzeit steige, könne es besonders bei unerfahrenen Investoren und Händlern schnell für Frust sorgen, fügte Mati Greenspan, Kryptowährungsanalyst bei der Onlinetradingplattform eToro, hinzu. Der starke Preisanstieg bei Bitcoin im vergangenen Jahr hatte auch viele Kleinanleger in Cyberdevisen gezogen.

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