In der Industrie geht es ohne computergesteuerte Arme zum Schweißen, Lackieren oder Heben schon länger nicht. Doch auch für Krankenschwestern, Putzpersonal, Hotelrezeptionisten und einige mehr gibt es schon Roboter, die ihre Arbeit teilweise erledigen. Mit der derzeit rollenden Welle der Digitalisierung (Maschinen und Anlagen steuern sich quasi selbst) wird "Kollege Roboter" noch viel mehr Jobs übernehmen können.
Horror-Studien meinen, dass in den USA 47 Prozent der Arbeitnehmer ersetzbar sind. Bei uns rechnen Wirtschaftsforscher vom IHS mit immerhin neun Prozent oder 360.000 Beschäftigten, die in den nächsten zehn bis 20 Jahren wegrationalisiert werden könnten. Das ist dramatisch, andererseits aber nur die beschleunigte Fortsetzung der Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten.
Besonders bedroht sind laut IHS 30 Prozent der Hilfsarbeiter und 18 Prozent der Arbeiter mit einfacher handwerklicher Tätigkeit. Wo die Anforderungen vor allem an Flexibilität und Eigenverantwortung hoch sind, wird hingegen noch länger keine Maschine besser sein als gute Fachkräfte.
Neue Jobs durch Automation
Belegt ist, dass die heimischen Betriebe trotz Automation in den vergangenen 20 Jahren in Österreich 445.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen haben. Auch Digitalisierung bringt neue Stellen, die allerdings nicht von denen besetzt werden können, die bald nicht mehr gebraucht werden.
Ausbildung wird überlebenswichtig
Treffsichere Qualifizierungsprogramme und ein angepasstes Bildungssystem sind die Schlüssel, dass der Saldo am Arbeitsmarkt sogar positiv sein könnte, so IHS-Chef Martin Kocher. Selbst Gewerkschafter wie GPA-Chef Katzian wollen nur, dass menschliche Mitarbeiter von den Effizienzvorteilen durch die Blech-Kollegen mitprofitieren müssen.
Christian Ebeert, Kronen Zeitung
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