Stanford-Test zeigt:

Künstliche Intelligenz liest besser als der Mensch

Digital
17.01.2018 11:35

Paukenschlag in der KI-Forschung: In einem standardisierten Test zum Leseverständnis, den die renommierte US-Universität Stanford entwickelt hat, haben Künstliche Intelligenzen (KIs) aus China und den USA erstmals besser abgeschnitten als der Mensch. Beim chinesischen Alibaba-Konzern und Microsoft denkt man nun bereits über konkrete Einsatzszenarien für die Technologie nach.

Wie das deutsche IT-Nachrichtenportal „Heise“ meldet, testet die Stanford-Universität in Kalifornien das Leseverständnis, indem sie Informationen aus Wikipedia-Artikeln abfragt. Insgesamt 100.000 Frage-Antwort-Paare zu 500 Wikipedia-Artikeln formen das sogenannte „Stanford Question Answering Dataset“ (SQuAD), mit dem überprüft wird, wie viel Informationen beim Lesen von Wikipedia-Artikeln beim Leser „hängen bleiben“. Daraus wird anschließend ein Rating errechnet.

Die beste Bewertung für einen Menschen, der diesen Test absolviert hat, lag bei 82,304 Punkten. Nun wurde eine Künstliche Intelligenz des chinesischen IT-Konzerns Alibaba durch den Test geschickt und erreichte sogar 82,44 Punkte. Eine KI des Softwareriesen Microsoft, die sich dem Test stellte, schaffte sogar 82,65 Punkte. Ein „wichtiger Meilenstein“, wie es Microsoft in einem Blogeintrag formuliert.

Wie groß muss unsere Sorge vor künstlicher Intelligenz sein? (Bild: flickr.com/photos/healthblog)
Wie groß muss unsere Sorge vor künstlicher Intelligenz sein?

KI als Kundenbetreuer oder Museumsführer
 
Auch bei Alibaba ist man glücklich mit dem Stand der Entwicklung. „Das bedeutet, dass objektive Fragen wie ‚Wie entsteht Regen?‘ mit hoher Genauigkeit von einer KI beantwortet werden können“, sagt Alibabas leitender Wissenschaftler Luo Si. Eine KI mit hohem Leseverständnis könne somit beispielsweise als digitaler Museumsführer eingesetzt werden. Auch im Kundendienst oder im medizinischen Bereich könne so eine KI Fragen von Verbrauchern oder Patienten beantworten.

Das Engagement der Chinesen kommt nicht von ungefähr: Das Reich der Mitte will bis 2030 im Bereich der Künstlichen Intelligenz weltweit führend sein, sogar Präsident Xi Jinping liest sich dafür in diese komplexe Materie ein. Er sieht KI als Schlüsseltechnologie und will viel Geld investieren, um damit die chinesische Wirtschaft, aber auch das chinesische Militär zu stärken. Damit ist China auf Linie Russlands, wo Präsident Wladimir Putin kürzlich vor Studenten erklärte: „Wer den Durchbruch bei künstlicher Intelligenz schafft, wird die Welt beherrschen.“

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