Frontex warnt:

Flüchtlingsstrom nach Spanien wird weiter zunehmen

Ausland
19.01.2018 21:39

In Erwartung einer Zunahme des Flüchtlingsstroms nach Spanien hat die europäische Grenzschutzagentur Frontex Madrid mehr Unterstützung angeboten. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Strom weiter zunimmt", sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri nach Gesprächen mit Regierungsvertretern am Freitag in Madrid. Es sei "sehr wichtig, dass man darauf vorbereitet ist". Die Zahl der illegalen Grenzübertritte von Afrika nach Spanien hat sich 2017 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, und zwar von 10.231 auf 22.880. 

Die Zahl der irregulären Grenzübertritte von Afrika nach Spanien hat sich 2017 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, und zwar von 10.231 auf 22.880. Eine Verlagerung der sogenannten "zentralen Mittelmeerroute" liege aber nicht vor, betonte Leggeri. "Das sind zwei völlig verschiedene Routen", erklärte der Franzose.

Frontex-Chef Fabrice Leggeri (Bild: APA/EPA/Wolfgang Kumm)
Frontex-Chef Fabrice Leggeri

Frontex: "In erster Linie kommen Wirtschaftsflüchtlinge nach Spanien"
Bei den Migranten, die über die zentrale Mittelmeerroute vor allem von Libyen aus in Italien eintreffen, handle es sich mehrheitlich um Bewohner von Ländern südlich der Sahara und darunter vor allem von Staaten aus der Region des Hornes von Afrika. Nach Spanien kommen laut Frontex unterdessen in erster Linie Wirtschaftsflüchtlinge aus Marokko und Algerien sowie aus Ländern in Westafrika.

Hunderte Flüchtlinge wurden Ende Juni von der spanischen Küstenwache bei Gibraltar gerettet. (Bild: AFP)
Hunderte Flüchtlinge wurden Ende Juni von der spanischen Küstenwache bei Gibraltar gerettet.

Im Rahmen der Operation "Indalo" setzt Frontex in Spanien zur Zeit rund 100 Grenzschutzbeamte ein. Man habe die nötigen Mittel, um sich hier intensiver zu engagieren, sagte Leggeri. Inwieweit die Agentur diese Unterstützung ausweiten will, verriet er aber nicht. Die Gespräche mit Madrid seien noch nicht abgeschlossen. Entscheidend sei, so der Frontex-Chef, dass die Regierungen "falls nötig, genug Schiffe, Hubschrauber und Flugzeuge zur Verfügung stellen".

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