Überall Gewehre
Neue Fotos aus der Todes-Suite veröffentlicht
Die Polizei von Las Vegas hat im Rahmen ihres voräufigen Abschlussberichts zum Massaker in der Casinostadt vergangenen Oktober neue Fotos aus der Todes-Suite veröffentlicht. Auf den Bildern sind Gewehre über Gewehre zu sehen - verstreut auf den Betten, auf Barhockern und sogar in der Badewanne. Es gebe im Zusammenhang mit dem kaltblütigen Mord an 58 Menschen außerdem eine "Person des Interesses", einen möglichen Komplizen des Täters - von einem Motiv für die Tat hingegen fehlt weiterhin jede Spur. Zudem wurde bekannt, dass es um Hunderte Verletzte mehr gab als bisher angenommen.
Nicht 500, sondern mehr als 850 Menschen wurden am 1. Oktober des vergangenen Jahres verletzt, als der Heckenschütze von Las Vegas, Stephan Paddock, von einem Hotelzimmer aus die Besucher eines Musikfestivals ins Visier nahm. Er hatte berechnet, wie er am besten töten konnte.
Laut dem 81 Seiten starken Bericht feuerte der 64-Jährige etwa 1100 Schuss ab, weitere 4000 Schuss hatte er in dem Zimmer vorrätig. Die Ermittler fanden 23 Waffen. Auf einem Computer Paddocks wurde Kinderpornografie gefunden.
Dass der Schütze einen Komplizen hatte, ist nicht ganz auszuschließen. Zwar war er alleine in der Suite und gab die Schüsse alleine ab, doch das FBI habe ein "Individuum von Interesse" auf seiner Liste stehen, teilte der lokale Polizeichef Joe Lombardo mit. Näher wollte er sich aber nicht dazu äußern. Da aber alle bisherigen Beweismaterialien die Theorie des Einzeltäters untermauern, könnte Paddock im Vorfeld Unterstützung bekommen haben – schließlich hatte der 64-Jährige ein ganzes Arsenal an Schusswaffen in das Zimmer im 32. Stock des Mandalay-Bay-Hotels gebracht.
Die Lebensgefährtin des Heckenschützen verdächtigt die Polizei nicht. Die aus den Philippinen stammende Marilou Danley hielt sich zum Zeitpunkt der Tat in ihrem Herkunftsland auf. Sie wurde nach ihrer Rückkehr in die USA von den Ermittlern vernommen. Es sei unwahrscheinlich, dass die Ermittler gegen Danley Beschuldigungen erheben würden, sagte der Sheriff.
Es handelte sich um das schlimmste Schusswaffenmassaker der jüngeren US-Geschichte – für das es immer noch kein Motiv gibt. Bisherige Erkenntnisse über den 64-Jährigen lassen vermuten, dass er ein glückliches Leben geführt hatte: Paddock war Millionär, lebte unauffällig auf einer Golfanlage in der Wüste von Nevada und hatte keinerlei Vorstrafen.
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