Nach der verkorksten Tournee setzte es für Österreichs Skispringer die nächste Pleite! Die rot-weiß-roten Adler gingen bei der Skiflug-WM in Oberstdorf leer aus. Einen Tag nach „Blech“ von Kraft im Einzel flogen die Schützlinge von Trainer Kuttin Sonntag mit Platz fünf das schlechteste Team-Ergebnis ein.
„Wir haben gehofft, dass uns ein Wunder gelingt, aber es war schon nach dem ersten Durchgang vorbei“, machte Stefan Kraft aus seiner Enttäuschung über Platz fünf keinen Hehl. Den rot-weiß-roten Adlern hätten vor dem Finale neue Flügel wachsen müssen. Am Ende fehlten dem Quartett Aigner, Poppinger, Hayböck und Kraft nämlich satte 103,3 Punkte auf Bronze. So weit war der dreimalige Mannschafts-Weltmeister noch nie von einer WM-Medaille in einem Team-Fliegen weg.
Cheftrainer Heinz Kuttin war der Frust nach dem ersten Großereignis ohne Medaille in seiner Ära seit Sommer 2014 ins Gesicht geschrieben: „Es ist enttäuschend. Ich sehe sehr viel Potenzial nach vorne. Sie wollten es aber erzwingen, verkrampft Ski springen geht einfach nicht.“ Mit der Nullnummer in Oberstdorf ist der Geduldsfaden beim Kärntner gerissen: „Ich bin ein ruhiger Mensch, der die Gespräche sucht. Manchmal muss man den Leuten aber auch einen Tritt in den Hintern geben. Ich werde jetzt vieles abstellen, weil sie nicht das Richtige machen.“
Keine personelle Konsequenzen
Personelle Konsequenzen wird es vor Olympia nicht geben. „Ich schlage fünf Leute vor. Sie müssen Farbe zeigen, sie müssen Gas geben“, nannte Kuttin gestern keine Namen. Hinter den Kulissen wird mit Kraft, Hayböck, Aigner, Schlierenzauer und Fettner in Pyeongchang gerechnet. Bei Weltmeister Norwegen fiel Kuttin eines auf: „Sie haben einen Anzugsstoff, den alle anderen Teams nicht haben.“
Norbert Niederacher (in Oberstdorf), Kronen Zeitung
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