Noch keine Einigung
UNESCO-Wahl: Ferrero-Waldner weiter im Rennen
Der Abstand zwischen Hosni und der Zweitplatzierten ist allerdings bereits erheblich. Die bulgarische Kandidatin Irina Bokowa erhielt acht Stimmen. Ferrero-Waldner, der russische Vize-Außenminister Alexander Jakowenko und auch Ivonne Juez de Baki aus Ecuador kamen auf jeweils sieben Stimmen. Hosni hatte sich selbst 32 Stimmen in Aussicht gestellt, die er aber deutlich verfehlte. 30 Stimmen wären für eine Nominierung durch den UNESCO-Exekutivrat nötig gewesen.
Hosni gilt als Favorit für den UNESCO-Chefposten. Ihm waren in der Vergangenheit jedoch wiederholt anti-israelische Äußerungen vorgeworfen worden. Verschiedene westliche Menschenrechtsorganisationen, Intellektuelle und Politiker hatten dazu aufgerufen, den Ägypter nicht zu wählen.
Nächste Wahlrunde am Freitagabend
Die nächste Wahlrunde im Exekutivrat ist für Freitag um 18.30 Uhr angesetzt. Alle bisherigen Kandidaten können wieder antreten. Insgesamt sind bis zu fünf Abstimmungen möglich. Lediglich in der letzten Runde am Dienstag sind nur noch die erfolgreichsten zwei Kandidaten zugelassen. Der Gewinner muss dann noch von der Generalversammlung der UNESCO am 15. Oktober offiziell bestätigt werden. Die Abstimmungen dort waren in der Vergangenheit allerdings nur eine Formsache.
"Hosni hat nicht gewonnen, und wir sind im Mittelfeld", kommentierte der frühere österreichische Botschafter in Paris, Anton Prohaska, das Wahlergebnis. Prohaska unterstützt Ferrero-Waldner federführend. Der Diplomat erklärte den Rückstand Ferrero-Waldners damit, dass die Ex-Außenministerin "erst spät ins Rennen gegangen" sei. "Wir werden weitermachen", gab sich Prohaska zuversichtlich.
Hosni kündigte Kandidatur bereits 2007 an
Während Hosni bereits seit 2007 als offizieller Kandidat für den Chefposten bei der UNO-Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation gilt und damit in arabischen sowie afrikanischen Ländern auf breiten Zuspruch stieß, kündigte die EU-Kommissarin ihre Kandidatur erst im Juli offiziell an.
So gut wie aus dem Rennen sind die Kandidaten aus Litauen (3 Stimmen), Benin (2), Tansania (1) und Algerien (0). Eine Stimme war ungültig. Die Amtszeit des UNESCO-Generaldirektors beträgt vier Jahre.
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