UN-Klimagipfel

US-Präsident fordert “einschneidende” Schritte

Ausland
22.09.2009 20:43
Beim UNO-Klimagipfel in New York hat US-Präsident Barack Obama am Dienstag zu "einschneidenden" Schritten gegen den Treibhauseffekt und damit zur Verhinderung einer Klimakatastrophe aufgerufen. Bei den Verhandlungen im Dezember in Kopenhagen über ein neues Klimaschutz-Abkommen müsse ein "bedeutender Schritt vorwärts" gemacht werden, sagte Obama vor mehr als 100 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Er warnte zugleich davor, Fortschritte durch alte "Spaltungen", zu behindern, wie sie in der Vergangenheit die Klimadebatte beherrscht hätten. Das Treffen soll den Weg ebnen für den Abschluss eines Folgeabkommens für das Kyoto-Protokoll 1997 im Dezember in Kopenhagen.

"Der Weg ist hart. Und wir haben nicht mehr viel Zeit dafür", sagte Obama. Die USA würden ihrer Verantwortung gegenüber künftigen Generationen gerecht werden. Seine Regierung habe bereits jetzt mehr Geld in erneuerbare Energien investiert als alle ihre Vorgänger. In der Vergangenheit habe sein Land zu langsam auf den Klimawandel reagiert, räumte der US-Präsident ein.

China sagt besseren Klimaschutz zu
Der chinesische Präsident Hu Jintao erklärte, seine Land werde entschlossen gegen die Erderwärmung vorgehen. Er stellte Pläne zur Energieeinsparung und zur Reduzierung von CO2-Emissionen vor. China werde bis 2020 rund 15 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Die Volksrepublik sei bereit, für jeden Dollar des Bruttoinlandsprodukts bis 2020 "einen erheblichen" Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Konkrete Zahlen nannte er vorerst nicht.

In einer ersten Reaktion sagte der US-Klimabeauftragte Todd Stern, die Vorschläge Hus könnten hilfreich sein, hingen aber von den genauen Zahlen ab. Obama und Hu planen nach dem New Yorker Gipfel zusätzlich ein Zweiertreffen, um Einigungsmöglichkeiten auszuloten.

Ban sieht "historische Chance"
Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon drückte beim Klimaschutz aufs Tempo. Ein Scheitern in Kopenhagen wäre "moralisch unverzeihlich, wirtschaftlich kurzsichtig und politisch unklug", sagte er zur Eröffnung der New Yorker Konferenz.

Mit dem UN-Klimagipfel und dem G-20-Gipfel am Donnerstag in Pittsburgh steigt der Druck auf die USA und andere reiche Länder, sich zu einer deutlichen Verringerung ihrer Schadstoffemissionen zu verpflichten. Außerdem sollen sie den Entwicklungsländern beim Umstieg auf erneuerbare Energien helfen, damit weniger Wälder abgeholzt werden oder weniger Kohle verbrannt wird.

China und die USA sind jeweils für rund 20 Prozent des Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich, was die Nutzung von Kohle, Erdgas oder Öl angeht. Die Europäische Union folgt mit 14 Prozent, Russland und China mit jeweils fünf Prozent.

Sarkozy will weiteren Gipfel im November
Der französische Staatspräsident Nicholas Sarkozy will im November mit einem weiteren Gipfeltreffen den Weg für ein neues Klimaschutzabkommen ebnen. "Sie müssen klarere Verpflichtungen eingehen, um den Erfolg von Kopenhagen zu garantieren", appellierte er an die Staatengemeinschaft. 

Spindelegger würdigt Obamas Klima-Rede
Österreichs Außenminister Michael Spindelegger hat die Zielsetzungen von Obama zum Klimaschutz als "gute Voraussetzung" für das entscheidende Gipfeltreffen im Dezember gewürdigt. Die Ausführungen des Präsidenten seien abgewogen und nicht nur leere Worte, sagte der Minister nach der Vormittagssitzung des eintägigen Klimagipfels. Er begrüßte auch den Vorschlag Sarkozys zu einem weiteren Gipfeltreffen. Sinnvoll sei alles, was Kopenhagen zu einem Erfolg mache, so Spindelegger. Auch Österreich müsse sich im Rahmen der Europäischen Union anstrengen, die Klimaziele bis 2020 erfüllen zu können.

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