Bei minus 110 Grad

Prototyp eines Mars-Anzugs besteht Kältetest

Wissenschaft
22.09.2009 09:59
Bei unglaublichen minus 110 Grad haben am Montag Tiroler Forscher ihren Prototypen eines Weltraumanzuges getestet. Die marsähnlichen Bedingungen fand man in der Kältekammer des Seefelder Hotels Lamm. Tester Ulrich Luger war mehr als 20 Minuten in der Eiseskälte - und fühlte sich pudelwohl.

Seit Jahren arbeitet das Österreichische Weltraumforum an einem Mars-Anzug. In unzähligen Stunden, und auch unter Mithilfe von Tiroler Schülern, ist er nun fertig. Doch taugt er auch etwas? 

Futuristischer Anzug
Am Montag wurde der futuristische Anzug einem Härtetest unterzogen. Bei der Suche nach marsähnlichen Bedingungen "haben wir zuerst beim Bäcker Ruetz angefragt, doch in seiner Kühlhalle hat es nur minus 35 Grad", erklärt Mars-Forscher Gernot Grömer, "dann sind wir auf die Kältekammer im Seefelder Tophotel Lamm gestoßen, und Hausherr Hannes Seyrling war sofort bereit mit uns zusammen zu arbeiten."

Am Montag war der spannende Moment - vor allem für den 24-jährigen Studenten Ulrich Luger. Der Innsbrucker "durfte" sich der  einstündigen Prozedur des Anziehens unterziehen und dann mit dem 35-Kilo-Anzug in die Kältekammer. Diese dient im Wellness-Tempel normal therapeutischen Zwecken - "etwa bei Rheuma", erklärt Seyrling. Nun erfüllte sie mal andere Aufgaben. "Wir wollten wissen, ob bei dieser enormen Kälte die Technik funktioniert, die Kommunikation mit Ulrich und wie lange er es aushält", so Grömer.

Kältetest bestanden
"Ich war rund 22 Minuten in der Kammer und habe mich eigentlich pudelwohl gefühlt", erzählt der Innsbrucker Student. Nur auf der Innenseite der Oberschenkel sei ein wenig Kälte herein gekrochen - da muss der Anzug noch besser isoliert werden. Ansonsten verlief der Test absolut zufriedenstellend. 

Wird dieses Modell also am Mars landen? "Nein, ganz sicher nicht", so Grömer. "Er ist wirklich nur ein Prototyp, aber gewisse Elemente, die wir hier entwickeln, finden sicherlich Niederschlag im echten Modell, das sich vielleicht in 30 Jahren auf den Weg zum roten Planten macht..." 

von Stefan Ruef, Tiroler Krone

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