Mit wildfremden Menschen unter der Dusche, im Bett oder bei romantischen Posen: Marie Hyld hat sich mit ihren Tinder-Matches (Personen, mit denen man laut App "zusammenpasst") getroffen – und Fotos geschossen, die eher nach jahrelanger Beziehung statt erstem Date aussehen. In der linken unteren Ecke jedes Bildes vermerkte die Fotografin zusätzlich, wie viel Zeit verstrichen war, seit sie ihren Foto-Partnern das erste Mal gegenüberstand.
Bereits auf ihrem Tinder-Profil hatte die 24-jährige Dänin angegeben, dass sie vorhatte, die Fotos zu veröffentlichen. „Ich war sehr gespannt darauf, zu sehen, was für Menschen diese Idee gut finden und auf meinen Vorschlag anspringen“, so Hyld gegenüber dem Magazin „Vice“. Letztendlich hätten fast alle Matches zu einem Foto geführt.
In Latex-Montur mit "Mr. BDSM"
Wie sie ihre Bilder gestalten wollte, überlegte sich die Fotografin erst vor Ort. „Meist lasse ich mich von meiner Umgebung inspirieren. Ich hatte die Wohnung der Leute ja noch nie gesehen“, erklärte Hyld. Mit ihrem Tinder-Match namens „Mr. BDSM“ setzte sie sich beispielsweise in Latex-Outfits in Szene. Mit einem anderen kuschelte sie unter der Dusche.
Thematisiert Oberflächlichkeit der Online-Welt
Grundgedanke für das Projekt namens Lifeconstructions ist die Oberflächlichkeit der Online-Welt, die laut Hyld unser echtes Leben und vor allem auch unsere Beziehungen beeinflusst. Oft ist es uns wichtiger, sich selbst so gut darzustellen, dass wir dem Gegenüber bei einem Date kaum offen und ehrlich näherkommen können. „Ich fand es sehr cool, dass die Matches kein Problem damit hatten, in meiner Gegenwart sie selbst zu sein“, so die 24-Jährige.
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