Die Galgenfrist für den Fischotter scheint vorbei. Nach langer Diskussion liegt jetzt ein Gutachten vor, das die Zahl der gefräßigen Räuber auf 600 Tiere schätzt. Um die Fischbestände zu schützen, will der Jagdreferent die ganzjährige Schonung der Otter lockern und die Tiere zur Jagd freigeben. Heute ist die pelzige Marderart ein Thema in der Regierungssitzung – die Fraktionen sind uneins.
Kärnten könnte nach Niederösterreich das nächste Bundesland sein, in dem der von der EU streng geschützte Otter bejagt werden darf. "Ein Gutachten liegt vor – ein Bestand von über 600 Tieren ist anzunehmen", erklärt Siegfried Jost, Büroleiter von Jagdreferent Gernot Darmann (FP). Da der Erhaltungszustand somit als gut eingestuft werde, sei eine Lockerung der ganzjährigen Schonung geplant. Geht es nach einer neuen Verordnung, sollen männliche Tiere mit Fallen zwischen 1. März und 31. Oktober entnommen werden dürfen.
Otterjagd ist höchst umstritten
Zwischen November und Februar sind dann alleTierebejagbar. Dies gilt laut Vorlage für Gebiete mit Äschen-und Forellen-Bestand sowie Fischzuchten. Hintergrund ist, dass der Otter Bestände in einigen Gebieten um bis zu 80 Prozent reduziert und Millionenschäden angerichtet hat. Am Wörthersee und Ossiacher See sind Otter-Schongebiete geplant. Am Mittwoch wird Darmann über die geplante Verordnung in der Regierungssitzung berichten. Die Otterjagd ist umstritten. Während die VP in Richtung Bejagung tendiert, sind SP und Grüne skeptisch. Man wolle das offizielle Gutachten abwarten. Mit einem Abänderungsantrag ist zu rechnen.
Thomas Leitner, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.