Gutachten fertig

Ottern geht es an den Kragen

Kärnten
01.02.2018 10:06

Die Galgenfrist für den Fischotter scheint vorbei. Nach langer Diskussion liegt jetzt ein Gutachten vor, das die Zahl der gefräßigen Räuber auf 600 Tiere schätzt. Um die Fischbestände zu schützen, will der Jagdreferent die ganzjährige Schonung der Otter lockern und die Tiere zur Jagd freigeben. In der Regierungssitzung am Mittwoch war die pelzige Marderart ein Thema  – die Fraktionen sind uneins.

Kärnten könnte nach Niederösterreich das nächste Bundesland sein, in dem der von der EU streng geschützte Otter bejagt werden darf. „Ein Gutachten liegt vor – ein Bestand von über 600 Tieren ist anzunehmen“, erklärt Siegfried Jost, Büroleiter von Jagdreferent Gernot Darmann (FP). 

Bejagung zwischen November und Februar
 Da der Erhaltungszustand somit als gut eingestuft werde, sei eine Lockerung der ganzjährigen Schonung geplant. Geht es nach einer neuen Verordnung, sollen männliche Tiere mit Fallen zwischen 1. März und 31. Oktober entnommen werden dürfen. Zwischen November und Februar sind dann alle Tiere bejagbar. Dies gilt laut Vorlage für Gebiete mit Äschen-und Forellen-Bestand sowie Fischzuchten. Hintergrund ist, dass der Otter Bestände in einigen Gebieten um bis zu 80 Prozent reduziert und Millionenschäden angerichtet hat. Am Wörthersee und Ossiacher See sind Otter-Schongebiete geplant. 

Politiker sind geteilter Meinung 
 In der Regierungssitzung am Mittwoch berichtete Darmann über die geplante Verordnung. Die Otterjagd ist umstritten. Während die VP in Richtung Bejagung tendiert, sind SP und Grüne skeptisch. Man wolle das offizielle Gutachten abwarten. Mit einem Abänderungsantrag ist zu rechnen. 

Porträt von Thomas Leitner
Thomas Leitner
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