Zahlreiche Raubüberfälle, die meisten davon auf körperlich unterlegene Drogensüchtige, gehen auf das Konto von zwei Tschetschenen und drei Obersteirern, die nun gefasst wurden. Ein 22-jähriger Obersteirer ist jetzt wohl erleichtert, dass ein gleichaltriger Asylwerber "sitzt". Von ihm wurde er nämlich gleich sechsmal ausgeraubt!
Der Fall kam im Vorjahr ins Rollen, als die Polizei in Deutschfeistritz im Bezirk Graz-Umgebung einen 45-Jährigen festnahm, weil er 3,5 Kilogramm Cannabis um 35.000 Euro an 40 Kunden verkauft haben soll. Zudem betrieb er eine Indoor-Anlage mit 32 Pflanzen. So nebenbei erzählte er in seinem Geständnis, dass er einen Monat vor der Festnahme überfallen und zur Herausgabe von 16 Gramm Marihuana gezwungen worden sei.
Diese Aussage passte zu Erhebungen des Landeskriminalamts gegen eine Tätergruppe, die Einbrüche in Baucontainer verübt und zahlreiche Drogensüchtige attackiert und verprügelt hatte. Drei Verdächtige, ein 19-jähriger Steirer und zwei Tschetschenen, 22 und 26 Jahre alt, wurden in St. Marein im Mürztal ausgeforscht, zwei weitere, 18 und 19 Jahre alt, Tage danach im Raum Bruck gefasst.
"Vermutlich gibt es weitere Opfer"
Der 22-jährige Tschetschene war für einen gleichaltrigen Steirer zum Albtraum geworden. Er überfiel den ihm körperlich unterlegenen Arbeiter sechsmal und raubte Bargeld. Egal, ob sich der Mann in Leoben oder Kapfenberg aufhielt, zu Monatsbeginn war sein "Albtraum" da. Der Tschetschene soll zudem einen Afghanen verprügelt haben, weil er von ihm kein Geld bekam. "Vermutlich gibt es weitere Opfer", sagt Ermittler Karl Köck, "sie sollen uns bitte unter der Telefonnummer 059/133-6324 anrufen."
Auf das Konto eines Asylwerbers geht auch ein Sozialbetrug. Mittels Scheinadresse in Kapfenberg ergaunerte er sich 5000 Euro Mindestsicherung.
Manfred Niederl, Kronen Zeitung
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