Das wohl berühmteste Murmeltier der Welt hat einem baldigen Frühling in den USA eine Absage erteilt. Wie in jedem Jahr am 2. Februar wurde der Nager "Phil" Freitagfrüh aus seinem Bau in einem Wäldchen bei Punxsutawney im Bundesstaat Pennsylvania gezogen und ins Licht gehalten. Dabei sah man seinen Schatten - der Legende zufolge bedeutet das sechs weitere Wochen Winterwetter in den Vereinigten Staaten.
Bereits am frühen Morgen hatten sich Tausende Menschen bei eisigen Temperaturen in der kleinen Stadt versammelt. Die Zeremonie folgt einem festen Ablauf: Drei Mal klopft ein Mann mit Zylinder und schwarzem Frack an die Tür des nachgestellten Murmeltierbaus, um "Punxsutawney Phil" aufzuwecken. Dann zerrt ein anderer den neun Kilogramm schweren Nager aus seinem Winterquartier und setzt ihn ins Licht. Wirft er einen Schatten, bleibt der Winter. Hat er keinen, kommt der Frühling.
Vorhersagen zuletzt nicht sehr zuverlässig
Das Ritual fand erstmals 1887 in Punxsutawney statt. Seither haben die stets "Phil" getauften Murmeltiere, den Schatten schon 102 Mal entdeckt, 17 Mal aber auch nicht. Wie in jedem Jahr am 2. Februar kamen auch heuer Tausende Schaulustige noch vor Morgengrauen zum "Groundhog Day" (Murmeltiertag) in die Kleinstadt.
Der Ursprung des Murmeltier-Tages geht auf deutschsprachige Siedler in Pennsylvania zurück. Sie glaubten, dass an Mariä Lichtmess - 40 Tage nach Weihnachten - Murmeltiere aus ihrem Winterschlaf erwachen. Wenn sie dann ihren Schatten sehen, erschrecken sie und ziehen sich für weitere sechs Wochen in ihren Bau zurück.
Brauch durch Film bekannt geworden
Dem Wetterdatenarchiv National Climatic Data Center zufolge waren Phils Vorhersagen zuletzt aber nicht sehr zuverlässig. Der Brauch erreichte weltweit Bekanntheit durch die 1993 erschienene US-Filmkomödie "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit Bill Murray in der Hauptrolle.
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