Dass so etwas in München passieren kann?! Der BMW M550i schafft die WLTP-Abgashürde nicht. Nun müssen die Performance-Limousinen vorläufig aus dem Europa-Programm genommen werden, bis ein Otto-Partikelfilter integriert ist. Das dauert Monate!
Den aktuellen (NEFZ-)Vorschriften entspricht der BMW M550i mit seinem 462 PS starken 4,4-Liter-V8-Biturbo natürlich, aber mit Stichtag 1. Juni muss er auch die strengen Grenzwerte des neuen Zyklus namens WLTP erfüllen, der Partikelausstoß muss auch unter RDE(Real Driving Emissions) passen. Und dafür hat BMW ausgerechnet beim zivilen 5er-Topmodell noch keine Lösung. 97 Prozent der Flotte wird rechtzeitig fertig, sagt BMW. Auch der M5 mit seinen 600 PS macht keine Probleme, hat aber bereits ein halbes Jahr Lieferzeit.
Warum nicht einfach einen Partikelfilter einbauen? Weil es einfach eben nicht ist. Wenn man sich eine Zigarette dreht, kann man einfach einen Filter mit reinrollen, in einem Auto, bei dem der Filter nicht von vornherein vorgesehen ist, gibt es nicht einmal Platz dafür. Dazu muss ins Motormanagement eingegriffen werden und außerdem exzessiv getestet. Mal ganz abgesehen davon, dass in Zeiten wie diesen die Prüfstände dauerausgebucht sind. Und wer seine Partikelfilter nicht rechtzeitig bei den Zulieferern bestellt hat, schaut auch erst einmal durch die Finger - die haben nämlich auch nicht darauf gewartet und produzieren teilweise schon an der Kapazitätsgrenze.
So wird also im Mai der vorerst letzte BMW M550i für den europäischen Markt vom Band rollen, bevor die Produktion 2019 wieder aufgenommen wird. In den USA wird er weiter verkauft, dort gibt es keinen WLTP und die US-Grenzwerte erfüllt der Wagen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.