Die Deutschen nennen es „Dusel“. In England spricht man in Anlehnung an den ehemaligen Manchester United-Trainer Sir Alex Ferguson von der „Fergie-Time“. Gemeint sind damit Treffer in den letzten Minuten eines Fußballspiels. Hierzulande laufen die Kicker von Meister Salzburg regelmäßig heiß, wenn es ans Eingemachte geht, erweisen sich als Könige der Schlussphase.
Andre Ramalhos 2:1-Siegtor in der 94. Minute gegen die Admira war bereits der neunte Bundesliga-Treffer in der laufenden Spielzeit, der nach der 85. Spielminute fiel. Wettbewerbsübergreifend sind es sogar bereits elf Tore (siehe Statistik).
Dadurch feierten die Bullen bereits vier Last-Minute-Siege, holten zudem gegen Rapid noch ein Remis. Eine stattliche Anzahl, die am Ende der Saison über Titelgewinn oder -verlust entscheiden kann. Aufgrund der Häufung solcher Tore wäre es daher auch zu einfach, von Zufall zu sprechen. Es ist ein Qualitätsmerkmal der Truppe von Marco Rose.
„Die Mannschaft hat große Ziele, ist bereit, außergewöhnliche Dinge dafür zu leisten“, erklärte der 41-Jährige nach dem glücklichen, letztendlich aber verdienten Sieg über die Südstädter.
„Meine Jungs sind es nicht anders gewohnt, sie ziehen ihr Spiel bis zum Ende durch“, lobte der Deutsche, um hinzuzufügen: „Du brauchst aber auch das nötige Quäntchen Glück.“Lob von BaumeisterAuch Gäste-Trainer Ernst Baumeister hob die Einstellung der Mozartstädter hervor. „Sie geben ein Spiel bis zur letzten Minute nicht auf und glauben an sich selbst“, sagte der 61-Jährige, „dann kriegst du halt so ein Goal.“
In Zukunft würde der Tabellenführer aber liebend gerne auf derart nervenaufreibende Schlussphasen verzichten. „Wir wollen vermeiden, Spiele erst in letzter Sekunde zu entscheiden“, meinte Goldtorschütze Ramalho. „Wir werden diese Woche noch härter trainieren, um in Altach ein besseres Spiel zu machen.“
Christoph Nister
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