Unmittelbar vor dem Auftakt zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang wird Österreichs Skiverband neuerlich mit einem Bericht über Missbrauchsvorwürfe konfrontiert! Wie eine ehemalige Skirennläuferin berichtet, sei sie in ihrer Zeit beim ÖSV im Winter 1968/69 vom damaligen Damen-Cheftrainer Charly Kahr vergewaltigt worden. Vonseiten des Steirers wird von "verleumderischen Behauptungen" gesprochen, Kahr selbst erklärt: „Mir bleibt nichts erspart!“
"Ich habe schon geschlafen, da ist Kahr auf einmal ins dunkle Zimmer gekommen und hat mich vergewaltigt. Ich habe ihn erst bemerkt, als er schon auf mir lag. Er war ganz sicher nicht betrunken. Ich hätte mich wehren sollen. Aber das traust du dich in dem Moment nicht. Er war mein Trainer, du hast zu ihm aufgeschaut als 16-jähriges Mädchen", wurde die Skirennläuferin in der "Süddeutschen Zeitung" zitiert.
Eine zweite Ex-Skirennläuferin erklärte ebenfalls in einer eidesstattlichen Erklärung, dass Kahr sie im Winter 1976 im Rahmen des Weltcups in Quebec vergewaltigen wollte. Sie sei vom damals bereits als Herren-Cheftrainer arbeitenden Steirer mit den Worten "Heut' kommst du dran!" in ein Zimmer gezerrt worden, habe aber ins Bad retten können, wo sie sich einsperrte und später flüchtete. Kahr sei damals wie der ebenfalls im Zimmer anwesende Toni Sailer schwer betrunken gewesen.
Die ÖSV-Trainerlegende Kahr erlangte als "Downhill-Charly" Berühmtheit. Mit Österreichs Abfahrern holte der heute 85-Jährige ab 1972 große Erfolge, Franz Klammer gewann 1976 in Innsbruck Olympisches Gold. Kahr selbst erklärte nun: "Mir bleibt nichts erspart. So etwas brauchst im Leben und das mit 86 Jahren!" "Das ist glatte Verleumdung. Tatsache ist, es ist nicht wahr", so Anwalt Manfred Ainedter. Außerdem sagte der Jurist: "Es ist kein Zufall, dass so etwas kurz vor Beginn der Olympischen Spiele veröffentlicht wird. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass auf diesem Wege versucht wird, auf die österreichische Mannschaft Einfluss zu nehmen."
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