Im Rechtsstreit um Betriebsgeheimnisse der Fahrdienstbranche haben die Google-Schwester Waymo und ihr Konkurrent Uber einen Vergleich erzielt. Waymo hatte Uber beschuldigt, Technologien fürs autonome Fahren gestohlen zu haben. Insidern zufolge forderte Waymo mindestens eine Milliarde Dollar Schadenersatz und eine öffentliche Entschuldigung.
Der nun vereinbarte Vergleich sieht unter anderem vor, dass Uber Waymo Aktien im Wert von rund 245 Millionen Dollar (aktuell 200 Millionen Euro) überschreibt, sagte ein Waymo-Sprecher am Freitag. Beiden Unternehmen zufolge wurde zudem festgehalten, dass keine Technologie von Waymo bei Uber zum Einsatz komme. Das Verfahren wurde nach nur fünf Tagen eingestellt.
Im Mittelpunkt des Streits stand der Vorwurf, der frühere Waymo-Mitarbeiter Anthony Levandowski habe bei seinem Weggang von der Alphabet-Tochter mehr als 14.000 vertrauliche Dokumente heruntergeladen und mitgenommen. 2016 gründete Levandowski, der als Visionär für autonomes Fahren gilt, eine eigene Firma für selbstfahrende Lkw. Als diese später von Uber gekauft wurde, sollen die von Waymo stammenden Informationen bei Uber gelandet sein. Wie aus Gerichtsunterlagen hervorging, schätzte Waymo den Schaden auf rund 1,9 Milliarden Dollar (derzeit 1,55 Milliarden Euro). Uber wies dies zurück.
Der neue Uber-Chef Dara Khosrowshahi brachte zwar sein Bedauern über die Vorgänge zum Ausdruck. Er erklärte nach dem Vergleich aber auch, dass keine exklusiven Waymo-Technologien im Bereich des autonomen Fahrens bei Uber verwendet worden seien. Die beiden Mitfahrdienste konkurrieren hart um den Zukunftsmarkt der selbstfahrenden Autos, in dem sich neben Apple auch Auto-Riesen wie Volkswagen, GM und Ford die Pole-Position sichern wollen. Mit dem Vergleich kann der im August angetretene Khosrowshahi einen von mehreren Skandalen abhaken, die das Unternehmen unter seinem Vorgänger Travis Kalanick erschüttert hatten.
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