Josua Pausch, Hausmeister im Landhotel Postgut in Tweng in Salzburg, ist schwer zuckerkrank. Stets an seiner Seite ist deshalb die weiße Schäferhündin "Chaya", die darauf ausgebildet ist, bei einem Anfall von Diabetes Alarm zu schlagen. So geschehen am Freitag, als das Herrchen nachts bewusstlos wurde. Durch das laute Gebell wurde das Personal aufmerksam und verständigte das Rote Kreuz.
"Ich merke meinen Unterzucker nicht mehr", erzählt Josua Pausch, dass im Mai 2013 "Chaya" als Welpe mit acht Wochen deshalb zu ihm kam. Der gebürtige Bayer forschte lange im Internet, nachdem er von Diabetikerhunden erfahren hat, die Unterzucker riechen können. Fertig ausgebildet sind die Vierbeiner so viel Wert wie ein Neuwagen, sprich zwischen 15.000 und 20.000 Euro.
Pausch entschied sich, gemeinsam mit einer Trainerin in Österreich die gesetzlich anerkannten Diabetikerhunde selbst auszubilden, und schloss die Prüfung erfolgreich ab. "Ein weißer Schäferhund ist lernwillig und gutmütig zu allen. 'Chaya' ist darauf ausgerichtet, mich in der Nacht zu wecken, wenn mein Körper seltsame Stoffe aussendet. Und das musste sie schon des Öfteren", berichtet der neue Hausmeister des Postguts mit Diabetes Typ 1.
Drei Stunden bewusstlos in Bett gelegen
Am Freitag dann der Schock: Ganz untypisch für den zuverlässigen Mitarbeiter erschien er nicht zum Frühstück. Das Hotelpersonal machte sich Sorgen und sah nach dem Rechten. Schon von Weitem war ein lautes Bellen zu hören, das dem 43-Jährigen vermutlich das Leben rettete. Drei Stunden lang lag er bereits bewusstlos im Bett. Die gerufenen Rot-Kreuz-Männer gaben ihm die dringend notwendige Zuckerlösung. Um 8 Uhr wurde er im Rettungsauto wieder wach. "Der Hund ist mein Ein und Alles und unverzichtbar in meinem Leben", so Pausch über seine treue Begleiterin "Chaya".
"Krankheit war nie ein Problem"
Für Hotelchefin Helga Klary war die Krankheit von Pausch nie ein Problem. "Wir sahen überhaupt keinen Grund, ihn deshalb im Jänner nicht einzustellen. Er hat ja seinen Hund als Wachorgan dabei - der hilft", bestätigt Klary, dass von Anfang an alles klar besprochen wurde. Sie schätzt die nette und zuvorkommende Art des Hausmeisters, der ihrem Ehemann auch im Stall unter die Arme greift und gut mit Tieren umgehen kann. Mit dem Handicap, sind sich die Hoteliers einig, lebt Pausch sehr gut. "Wir wissen und haben auch immer gewusst, dass das passieren kann. Hoffentlich bleibt er in der nächsten Zeit vom Unterzucker verschont", wünscht ihm die Hotelbetreiberin.
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