Man glaubt an Optane

Intel prophezeit das Ende der normalen Festplatte

Digital
12.02.2018 14:48

Geht es nach dem Chipgiganten Intel, sind Festplatten ein Auslaufmodell. Im Gespräch mit dem IT-Magazin „PC World“ lässt ein hochrangiger Intel-Manager durchblicken, dass der Konzern künftig ganz auf SSDs und – noch wichtiger - den hauseigenen Hochgeschwindigkeitsspeicher Optane setzen will. Auf lange Sicht werde man überhaupt nur mehr Optane-Speicher für die am häufigsten genutzten Daten im System haben und den Rest bei Bedarf aus der Cloud laden, glaubt Intel.

Rob Crooke, der bei Intel für den neuen superschnellen Optane-Speicher zuständig ist, erklärt: „Wenn man Cloud-Speicher über 5G-Mobilfunk anbindet, ist das ähnlich schnell wie eine via SATA angebundene Festplatte. Und wenn man Optane-Speicher vor eine Festplatte schalten kann, um die Performance zu erhöhen, kann man das theoretisch auch bei einer Festplatte in der Cloud tun.“

Optane: Schnell wie RAM, aber nicht flüchtig
 
Dass Intel alles auf den gemeinsam mit Micron entwickelten Optane-Speicher – er ist fast so schnell wie RAM, behält seine Daten aber im Gegensatz zu diesem auch, wenn kein Strom anliegt – setzt, ist kein Wunder: Bisher kann nur Intel den Spezialspeicher anbieten, der sogar noch höheres Tempo als SSDs verspricht. Mitentwickler Micron hat noch keine fertigen Produkte im Sortiment und auch gegenüber dem Rivalen AMD verschafft Optane Intel einen Vorteil.

Bis die Daten, die heute auf unseren Festplatten lagern, in der Cloud landen, werden noch Jahre vergehen. 5G-Mobilfunk ist momentan noch im Experimentalstadium, Netze für den Endkunden sind wohl erst ab 2020 zu erwarten. Bis dahin will Intel mit Optane und klassischen SSDs um die Nutzer buhlen. Dabei hofft Intel, dass SSDs angesichts sinkender Preise die Rolle der Festplatte einnehmen und Optane-Speicher als Systemturbo eingesetzt wird, auf dem zwecks schnellerer Start- und Zugriffsgeschwindigkeiten Betriebssystem und Programme landen.

Preise von Optane-Speicher müssen fallen
 
Wie schnell Optane bei der breiten Masse der PC-Nutzer ankommt, wird vor allem von der Preisentwicklung des Speicherturbos abhängen. Momentan steht Intels Superspeicher noch dort, wo die SSD vor einigen Jahren stand: Der Preis pro Gigabyte ist hoch, die Kapazität – auf der CES hat Intel M.2-Optane-Speicher mit 58 oder 118 Gigabyte Kapazität angekündigt – reicht nicht zur Speicherung großer Datenmengen, wohl aber für das Betriebssystem und einige Programme.

Mit steigenden Absatzzahlen dürfte Optane den gleichen Weg wie die SSD gehen, der Leistungsbonus wird künftig immer erschwinglicher werden. Und Intel damit auch ein Stück weit unabhängiger vom - nach Entdeckung schwerer Sicherheitslücken unter Druck geratenen - Geschäft mit Prozessoren: Während derzeit bei PCs meist nur der Prozessor und allenfalls die SSD von Intel stammt, könnten es in Zukunft Prozessor, SSD und Optane-Speicher sein. Festplatten spielen in dieser Zukunftsvision dagegen keine Rolle.

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