Dass Bitcoin & Co. keiner staatlichen Regulierung unterliegen, macht die Kryptowährungen auch für Kriminelle interessant. Die europäische Polizeibehörde Europol schätzt, dass inzwischen drei bis vier Prozent der illegalen Einkünfte in Höhe von rund 113 Milliarden Euro in Europa mittels Kryptowährungen gewaschen werden.
Die virtuelle Geldwäsche wachse ziemlich schnell "und wir sind ziemlich besorgt", so Europol-Direktor Rob Wainwright gegenüber der britischen BBC. Denn: Die Kryptowährungen werden von keiner zentralen Behörde verwaltet, sodass es für die Polizei nicht möglich ist, Transaktionen zu überwachen. Und würden solche doch einmal als kriminell identifiziert, hätten Strafverfolgungsbehörden keine Handhabe, um die Vermögenswerte einzufrieren, sagt Wainwright.
Kriminelle gingen zudem sehr geschickt vor, um die Geldflüsse zu verschleiern. Demnach werden kriminelle Einkünfte in Bitcoin oder andere Kryptowährungen getauscht und anschließend auf sogenannte "Geldesel" aufgeteilt, die das digitale wieder in echtes Geld tauschten und den eigentlichen Drahtzieher zurücküberwiesen.
Zudem beobachte die Polizei den Trend, das Geld "in Milliardenhöhe", welches durch Straßenverkäufe von Drogen in ganz Europa lukriert werde, in Bitcoins umgewandelt werde, schildert Wainwright.
Er appelliert daher an die Betreiber von Krypto-Börsen, mit den Vollzugsbehörden zusammenzuarbeiten: "Ich denke, sie müssen ein besseres Verantwortungsbewusstsein entwickeln, wenn es um virtuelle Währung geht." Zudem sei die Politik gefordert, das digitale Geld stärker zu regulieren.
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