Es ist dies die Verfilmung der Entführungsgeschichte um John Paul Getty III: Ein abgeschnittenes Ohr, eine Locke und die Forderung einer Irrsinnssumme von 17 Millionen Dollar schockierten 1973 die Welt, sorgten aber auch innerhalb des Getty-Clans für verhärtete Fronten, weigerte sich der Patriarch und Ölmagnat John Paul Getty Senior doch fürs Erste zu zahlen.
Es ist der Professionalität Ridley Scotts zu danken, dass er den Stoff nicht zum reißerischen Thriller hochpeitscht, sondern vielmehr ein innerfamiliäres Psychodrama daraus strickt, das zeigt, wie sehr Besitz eine Familie zu (ver-)formen vermag.
Und ja, es war auch Ridley Scott, der Kevin Spacey ob diffuser Missbrauchsvorwürfe beinhart aus dem Film rausschnitt und ihn durch Christopher Plummer ersetzte, der als Paterfamilias das zentrale Kraftfeld des Streifens bildet und diesen mit seinem in 88 Jahren gereiften Charisma adelt. Toll auch Michelle Williams als Mutter des Entführten, die wie eine Löwin für die Hinterlegung des Lösegelds kämpft. Die Überlänge von 132 Minuten ließe sich aber etwas eindampfen.
Kinostart von "Alles Geld der Welt": 16. Februar 2018
Christina Krisch, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.