Der Jagdterrier hatte Schaum vor dem Mund, zuckte und überlebte gerade noch: Stundenlang war "Cindy" an einem heißen Augusttag im Auto des Angeklagten gefangen. Eine Tierquälerei bestritt er. Der Richter glaubte ihm kein Wort: sieben Monate Haft, zwei davon muss er absitzen.
Es war der 26. August, als der Pensionist (53) nach einem Gasthausbesuch im Salzburger Hallein zu seinem Pkw kam. Dabei beobachtete eine Taxilenkerin, wie er den Hund einer Bekannten aus dem Kofferraum holte. Am Halsband packte er das nach Luft ringende Tier, die Schnauze war voller Schaum. Die Taxilenkerin rief die Polizei: "Ihr tat der Hund leid", so Richter Peter Egger: "Sie haben dem Tier massive Qualen hinzugefügt."
Täter "völlig uneinsichtig"
Es war ein 33 Grad heißer Sommertag damals, die Fenster des Wagens waren zu - über mehrere Stunden muss "Cindy" der prallen Sonne ausgesetzt gewesen sein. Bis zum Prozessende zeigte sich der vorbestrafte Pensionist "völlig uneinsichtig", so Egger. An jenem Tag packte er die Taxlerin sogar an der Schulter, wollte offenbar eine Anzeige verhindern. "Ich war gar nicht dort, sondern den ganzen Tag daheim", versuchte sich der Mann herauszureden.
Seiner Version schenkte der Richter aber keinen Glauben. Bei der Aussage der Hundebesitzerin ortete Egger "massive Widersprüche". Die erzählte, dass der Hund einen Tag vor dem Vorfall weggelaufen sei. Was mit "Cindy" letztlich passiert ist, wissen nur die beiden - vom Schlimmsten kann man wohl ausgehen.
Verteidiger Franz Essl kündigte wie auch der Staatsanwalt Berufung an.
Antonio Lovric, Kronen Zeitung
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