Mit Euro/PS-Angabe

Das sind die stärksten aktuellen Hot Hatches

Motor
17.02.2018 15:55

Noch nie gab es so viele Kompaktsportler mit so viel Leistung. Allein acht aktuelle Modelle knacken die 300-PS-Marke. Zeit für einen Blick auf die zahlreichen Angebote, die der Markt bereithält.

(Bild: kmm)

Es ist gerade mal rund 25 Jahre her, dass Leistungsbereiche jenseits der 300 PS Supersportwagen von Lamborghini oder Ferrari vorbehalten waren. Nicht einmal Ikonen wie der BMW M3 kratzten in den 90er-Jahren an dieser Marke. Zweieinhalb Dekaden später jedoch fahren mehr als ein halbes Dutzend Fahrzeuge der Golf-Klasse mit deutlich mehr als 300 PS aus den Verkaufsräumen der Händler. Bei einem solchen Überangebot kann man schon mal den Überblick verlieren. Bringen wir also etwas Ordnung in die wilden Horden und sortieren leistungstechnisch von oben nach unten.

Der Stärkste: Audi RS 3
 Wenn der Audi RS 3 sämtliche Muskeln seines fantastisch klingenden Fünfzylinders anspannt und 400 PS aus den Brennräumen quetscht, wird so manchem Sportwagen angst und bange. Dank Allradantrieb spurtet der Ingolstädter, den es als Limousine und Schrägheck gibt, in nur 4,1 Sekunden auf Tempo 100. So schnappt sich der RS 3 nicht nur die Krone für die höchste Motorleistung im Segment, auch die beste Sprintzeit geht an Audi. Allerdings lässt sich der Hersteller die Potenz auch gebührend bezahlen: 67.210 Euro werden für den RS 3 mindestens fällig. Damit ist er der teuerste Hot Hatch auf dem Markt und auch im Preis-Leistungs-Verhältnis steht der RS 3 mit 168 Euro pro PS am oberen Ende der Skala.

Audi RS 3 (Bild: Stephan Schätzl)
Audi RS 3

Der Dienstälteste: Mercedes-AMG A 45
 
Erst kürzlich hat Mercedes die neue A-Klasse präsentiert, das stärkste Modell der alten Generation ist seit 2013 auf dem Markt. Im AMG A 45 sorgt ein turbogeladener Zweiliter-Vierzylinder mit 381 PS für ordentlichen Vortrieb. Auch hier wird die Kraft über alle vier Räder auf die Straße gebracht, was in einer Sprintzeit von 4,2 Sekunden gipfelt. Etwas günstiger als beim RS 3 ist der Sternenkrieger auch: 58.700 Euro werden für einen AMG A 45 aufgerufen, das sind 154 Euro pro PS.

Der Spaßmacher: Ford Focus RS
 Im Vergleich zu RS 3 und AMG A 45, die zwar bärenstark, aber auch recht zivilisiert daherkommen, ist die dritte Generation des Ford Focus RS eine echte Fahrspaßmaschine. Grund dafür ist sein Allradsystem, das ungewöhnlich viel der 350 PS an die Hinterachse schickt. Gepflegte Drifts sind das Ergebnis. Unter der Haube des Fünftürers arbeitet ein 2,3 Liter großer Vierzylinder, der aus dem Ford Mustang stammt und leicht abgeändert wurde. Mit einem Preis von rund 47.850 Euro gibt es beim Focus RS die meisten Allrad-PS für den schmalen Geldbeutel. Im Schnitt kostet eine Pferdestärke hier 136 Euro.

Ford Focus RS (Bild: Hersteller)
Ford Focus RS

Der Andere: BMW M140i
 Er ist der einzige Hot Hatch mit Heckantrieb und mehr als fünf Zylindern unter der Haube. Der BMW M140i ist das Topmodell des letzten Einsers ohne Frontantrieb. 340 PS schaufelt der Bayer aus seinen Brennräumen, die über eine Achtgangautomatik an die hinteren oder alle vier Räder gehen. Den Hecktriebler gibt es auch mit manuellem Schaltgetriebe. Dazu haben die Münchner den M140i so erzogen, dass der Kraftmeier auch im Alltag mit guten Manieren punktet. Der Grundpreis fällt mit 51.000 Euro deutlich zurückhaltender aus als bei der Konkurrenz aus Stuttgart oder Ingolstadt. Pro PS werden mindestens 150 Euro fällig, beim Allradler 161 Euro.

BMW M140i (Bild: Hersteller)
BMW M140i

Der Präzise: Honda Civic Type R
 Man darf sich von der wilden Optik des Honda Civic Type R nicht täuschen lassen. Den Japaner wegen seiner gigantischen Aerodynamik-Anbauten im „Fast and Furious“-Stil auf Protz und Prunk zu reduzieren, wird seinem hervorragenden Fahrverhalten nicht gerecht. Zwar liegt der Type R mit 320 PS lediglich im Leistungsmittelfeld, die Nürburgring-Rekordzeit für Hot Hatches hat er trotzdem inne. Ebenfalls erwähnenswert: Im Type R finden Anhänger der händischen Schaltarbeit das wohl beste Getriebe diesseits des Porsche GT3. Das Ganze gibt es zu einem Preis von 39.990 Euro, mit 125 Euro pro PS ist der Civic damit in dieser Gruppe der Günstigste in Bezug auf die Motorleistung.

Honda Civic Type R (Bild: Hersteller)
Honda Civic Type R

Der Allrounder: VW Golf R
 Schon sein kleiner Bruder, der GTI, ist ein hervorragender Kompaktsportler für jeden Tag. Obwohl er im direkten Vergleich mit der jüngst herangewachsenen Konkurrenz etwas schmalbrüstig daherkommt. Hier gleicht der Golf R aus: Mit 310 PS schwimmt er munter im Becken mit seinen Krawallbrüdern und fügt zur sehr guten Alltagstauglichkeit des GTI noch einen allwettertauglichen Allradantrieb hinzu. Mit einem Grundpreis von rund 52.490 Euro und einem Verhältnis von 169 Euro je PS ist der VW aber kein Schnäppchen. Auch, weil die Aufpreisliste sehr schnell sehr lang werden kann.

VW Golf R (Bild: Hersteller)
VW Golf R

Die Alternative: Seat Leon Cupra
 Wer die Technik eines Golf R genießen, aber nicht mehr als 39.100 Euro zahlen möchte, sollte zum Seat Leon Cupra greifen. Zwar muss man sich mit „nur“ 300 PS zufrieden geben, dafür fällt der Spanier optisch aber etwas sportlicher aus als der Golf. Optional gibt es eine große Brembo-Bremsanlage, die auch bei flotter Kurvenhatz stets eine gute Figur macht. Wie VW den Golf bietet Seat den Leon Cupra als Drei- und Fünftürer sowie als praktischen Kombi an. Ein PS kostet hier also etwa 130 Euro. Als Cupra R hat er sogar 310 PS.

Seat Leon Cupra (Bild: Hersteller)
Seat Leon Cupra

Der Thronfolger: Renault Mégane R.S.
 Die zweite Generation des Renault Mégane R.S. war ein echter Rennstrecken-Knaller: Hart, direkt und spaßig – so lautete damals das Urteil von Presse und Kunden. Nun steht der Nachfolger am Start und macht alles ein bisschen anders. Statt zwei gibt es nun 1,8 Liter Hubraum und statt drei nun fünf Türen. Erstmals ist außerdem optional ein Doppelkupplungsgetriebe am Start. Mit 280 PS ist der R.S. leicht erstarkt. Technik-Features wie Allradlenkung oder Dämpfer mit hydraulischem Endanschlag sucht man in dieser Klasse sonst vergebens. Der Basispreis liegt bei 35.740 Euro, das sind 128 Euro pro PS. Später im Jahr folgt der "Trophy" - mit 300 PS.

Renault Mégane R.S. (Bild: Hersteller)
Renault Mégane R.S.

Der Unerwartete: Hyundai i30 N
 Er kam plötzlich und schlug ein wie eine Bombe: Im Herbst 2017 brachte Hyundai mit dem i30 das erste „N“-Modell der Marke auf den Markt. Ex-BMW-M-Chefentwickler Albert Biermann ist für den i30 N verantwortlich und pflanzte dem Koreaner gute Gene ein. Ein Zweiliter-Turbo-Herz mit 275 PS hängt an einem manuellen Sechsgang-Getriebe, die Abgase entweichen durch eine Klappenabgasanlage. Mit 38.990 Euro ist der i30 N nicht der günstigste Kompaktsportler, auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis liegt er mit 142 Euro im Mittelfeld. Einstiegspreis für den i30 N sind 34.990 Euro, dafür gibt es aber nur 250 PS, von denen dann jedes einzelne 140 Euro kostet.

Hyundai i30 N (Bild: Hersteller)
Hyundai i30 N

Der Löwe: Peugeot 308 GTi
 Nur drei PS weniger als die stärkere Version des Hyundai i30 N leistet der Peugeot 308 GTi. Der wurde gerade frisch überarbeitet, was ihm unter anderem serienmäßige LED-Scheinwerfer gebracht hat. Auch sonst ist er ab 39.450 Euro sehr gut ausgestattet. Sein PS-Preis ist mit 145 Euro recht hoch.

Peugeot 308 GTi (Bild: Hersteller)
Peugeot 308 GTi

(SPX)

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(Bild: kmm)



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