Durch eine Bestzeit im ersten Abfahrtstraining fand Lindsey Vonn Trost für die Super-G-Enttäuschung. Nun will sie am Mittwoch bei ihrem letzten Olympia-Downhill-Rennen für Opa Don gewinnen.
Korea – und Enttäuschungen. Lindsey Vonn hat's nicht leicht im fernen Land. Erst brachte ihr der Aufruf in den sozialen Medien nach einem Date am Valentinstag nicht das richtige Ergebnis ("Mir hat die Romantik gefehlt"), dann fuhr sie im Super-G nach Fehler im unteren Teil am Olympia-Podest vorbei.
Am Tag danach tat die 33-Jährige das, was sie sonst zu vermeiden versucht: Sie gewann einen Trainingslauf! "Ich mag das eigentlich nicht, das ist mir passiert."
Freilich: Eine gewisse Begeisterung für die Abfahrtsstrecke kann man daraus schon ablesen: "Eine wunderbare Piste, taugt mir sehr. Mit Sprüngen, mit Speed. Herrlich."
Die etwas angeknackste Seele bekam einen ordentlichen Tropfen Aufmunterung. Mittwoch steht die Damen-Abfahrt am Plan – und damit Lindseys letzte große Chance auf Olympia-Gold. Der US-Star wird zwar auch die Kombination am Freitag bestreiten, der Weg zum Sieg ist dort für sie aber wesentlich steiniger.
"Er wird mir helfen"
"Natürlich will ich diese Medaille, will sogar gewinnen. Aber ich kann nur mein Bestes geben, mit 100 Prozent fahren. Wenn es wieder nicht reichen sollte, kann ich damit leben. Es ist besser, als mit Kreuzbandriss auf der Couch zu liegen und Olympia im TV zu sehen."
Es sind die vierten und letzten Spiele von Vonn. Und ihr großer Traum war und ist, sich mit Gold von ihrer Lieblingsbühne zu verabschieden. Auch für ihren kürzlich verstorbenen Opa Don Kildow, der sie als Veteran des Korea-Krieges eigentlich nach Pyeongchang hätte begleiten sollen: "Er wird mir helfen, das weiß ich. Und ich werde gewinnen – für ihn!", legte sie die Mission Großvater klar fest.
Auf Twitter wurde Vonn nach Platz 6 im Super-G mit viel Häme der Anhänger von Donald Trump bedacht. Im November hatte sie den US-Präsidenten (leicht) kritisiert, nun warfen ihr Trump-Fans Anti-Amerikanismus vor. Was die 33-Jährige ins Herz traf: "Das ist absolut nicht wahr. Ich liebe mein Land, ich liebe es, für mein Land zu starten."
Georg Fraisl, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.