Red Bull Salzburg steht zum zweiten Mal im Achtelfinale der Europa League. Österreichs Serienmeister setzte sich im Duell mit Real Sociedad am Donnerstag dank eines 2:1-(1:1)-Heimsiegs in Wals-Siezenheim durch. Vor einer Woche hatten die Salzburger im Baskenland ein 2:2 geholt. Die Auslosung für die Runde der besten 16 findet am Freitag (13.00 Uhr) in Nyon statt.
Munas Dabbur brachte die Elf von Trainer Marco Rose vor knapp 14.000 Zuschauern in Wals-Siezenheim schon in der 10. Minute in Führung. Den Gästen aus Spanien gelang aber durch Raul Navas (28.) der Ausgleich. In der zweiten Spielhälfte traf der eingewechselte Valon Berisha in der 74. Minute per Foulelfmeter zum 2:1. Bei Real Sociedad wurde Torschütze Navas kurz davor mit Geld-Rot (71.) des Feldes verwiesen.
Seltenes Kunststück
Den Salzburgern gelang damit ein seltenes Kunststück. Im 27. K.-o.-Duell mit einem spanischen Club setzte sich zum erst fünften Mal Österreichs Vertreter durch. Im Achtelfinale warten auf die Salzburger nun Gegner wie RB Leipzig, Atletico Madrid, Lazio Rom, Dortmund, Arsenal oder AC Milan. Zuletzt hatten die "Roten Bullen" vor vier Jahren den Sprung in diese Phase der Europa League geschafft.
Der Aufstieg der Salzburger war am Ende durchaus verdient. Österreichs Tabellenführer musste neben dem vorerst auf der Bank sitzenden Berisha auch den gesperrten Innenverteidiger Duje Caleta-Car vorgeben. Zu überzeugen vermochten die seit nun 17 Europacup-Spielen ungeschlagenen Salzburger vor allem dank einer mannschaftlich geschlossenen Leistung. Auch wenn die Gäste aus San Sebastian schon bald für einen Schreckmoment bei den Salzburgern sorgten.
Mikel Oyarzabal kam nach einer Flanke im Strafraum völlig frei zum Kopfball, der Ball streifte die Latte (8.). Während die heimischen Fans auf den Rängen noch durchschnauften, offenbarte auch Salzburg seine Qualitäten in der Offensive - und belohnte sich sofort. Xaver Schlager setzte den aufgerückten Stefan Lainer rechts außen ein, dessen Querpass verwertete Dabbur zwischen die Beine von Torhüter Geronimo Rulli. Der Salzburger Traumstart war vor den Augen von Teamchef Franco Foda perfekt.
Navas mit Ausgleichstreffer
Der Tabellen-Zwölfte der Primera Division offenbarte wie im Hinspiel aber ein spielerisches Plus auf seiner Seite. Vor allem im Mittelfeld hatten die Spanier dank der ehemaligen Real-Madrid-Profis Asier Illarramendi und Sergio Canales oder des Belgiers Adnan Januzaj Vorteile. Salzburg war vor allem in der Defensive beschäftigt. Der Ausgleich fiel aus einem Eckball: Navas traf platziert per Kopf, Salzburgs Keeper Alexander Walke war nur noch mit den Fingerspitzen zur Stelle.
Salzburg erfing sich bis zur Pause jedoch wieder und konnte ebenfalls Akzente setzen. Nur drei Minuten nach dem 1:1 reklamierte Österreichs Liga-Krösus erfolglos einen Elfmeter, nachdem Dabbur Illarramendi am Unterarm traf (31.). Der Israeli sah vom russischen Top-Schiedsrichter Sergej Karasew zu seinem Unmut für zu heftiges Reklamieren auch noch die Gelbe Karte. Zur Pause war Salzburg immerhin auf Kurs.
Die Rose-Elf hätte ihre Chancen schon unmittelbar nach Seitenwechsel erhöhen können. Bei einem Schlager-Schuss aus 18 Metern parierte Rulli (49.), kurz darauf setzte Ramalho einen Kopfball neben das Gehäuse. In dieser Phase verstanden es die Salzburger, die von ihrem Trainer geforderten offensiven Akzente zu setzen. In einem Spiel mit hohem Tempo schenkten sich beide Mannschaften wenig. Salzburg machte physisch von Minute zu Minute den stärkeren Eindruck.
Berisha mit der Entscheidung
Nach einer Stunde kam schließlich Berisha für Reinhold Yabo ins Spiel. Der Mittelfeldmann mutierte zum Matchwinner. Minuten, nachdem der schon verwarnte Navas nach einem Vergehen an Hwang vom Feld hatte müssen, holte Rulli den durchbrechenden Südkoreaner von den Beinen. Berisha verwertete mit etwas Glück. Bei Real musste Rulli noch verletzt ausgetauscht werden. Die Basken kamen nur noch einmal gefährlich vor das Salzburger Tor, Walke wurde bei einem Januzaj-Fernschuss angeschossen (87.).
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.