Kontrollen auf BH

Wachdienst entdeckte auf Behörde zwei Pistolen

Oberösterreich
24.02.2018 23:00

Seit fünf Monaten werden auf der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land Sicherheitskontrollen durchgeführt. Und die Liste der „Mitbringsel“ lässt einen nur den Kopf schütteln. Die Security-Mitarbeiter fanden bei den Besuchern neben Messer und Elektroschocker auch Schlagringe, Pfeffersprays – und zwei Pistolen!

Wahnsinn! In nur fünf Monaten haben die Sicherheitskontrolleure an der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land ein Waffenarsenal sichergestellt. Wie unsere Grafik zeigt, wurden neben zwei Pistolen auch noch 611 Messer und Scheren sowie 194 Pfeffer- und Tränengassprays gefunden. 

Ausweitung der Kontrollen
 
Aussortiert wurden aber auch Schlagringe, Elektroschocker, Schraubenzieher, Steine, Hämmer und Glasflaschen. Eigentlich hat das Land Oberösterreich die Kontrollen Ende September testweise eingeführt. Nun werden die Metalldetektoren zur Dauereinrichtung. Viel mehr noch sollen auch die restlichen Bezirkshauptmannschaften, das Landesdienstleistungszentrum und das Linzer Landhaus die Sicherheitsschleusen erhalten.

(Bild: Horst Einšder)

Hausverbot für elf Personen
 
Auf Grund mehrerer gefährlicher (Mord)-Drohungen, Diebstähle und aggressiven Handlungen auf den Behörden wurden im gesamten Bundesland elf Personen bei der Polizei angezeigt. Gegen sie gibt es an den Behörden des Landes noch immer gültige Hausverbote.

Empfehlung des Verfassungsschutzes
 
Insgesamt wird der Sicherheits-Ausbau rund eine Million Euro kosten. Nicht inkludiert sind dabei die Aufwendungen für den Umbau. „Wir befolgen mit den Kontrollen die Empfehlungen des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung“, erklärt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Kritiker warfen ihm bei der Einführung der Kontrollen neben Geldverschwendung auch noch Panikmache vor – jetzt kann davon keine Rede mehr sein.

Gewalttäter wurden sogar zu Mördern
 
Gewalt gegen Mitarbeiter von Behörden kommt nicht selten vor. Bei einer bundesweiten Umfrage haben fast zwei Drittel angegeben, dass sie schon zumindest einmal beleidigt wurden. Die Hälfte hat sich schon Drohungen anhören müssen. Es ist aber nicht nur bei Worten geblieben. Auf der BH Wels-Land wurde vor Jahren ein Mitarbeiter gebissen.

Bürgermeister attackiert
 
Viel schlimmer endete eine Attacke im September des Vorjahres auf dem Gemeindeamt in Dimbach (Bild unten). Ein nicht zurechnungsfähiger Täter hat Bürgermeister Josef Wiesinger (Bild li.) mit einer Pistole bedroht. Amtsleiter Gerald Hackl griff damals ein. Er rettete den Bürgermeister, wurde aber selbst mit einem Messer verletzt. Der Täter glaubte, der Bürgermeister sei der Grund für all seine Probleme. Er wurde in eine Anstalt eingewiesen – vorerst nur bedingt.

Fünf Tote im Bezirksgericht
 
Traurig sind auch die Erinnerungen an das Jahr 1995, in dem sich in Linz-Urfahr ein Amoklauf ereignete.  Ein 63-Jähriger schoss im Bezirksgericht (Bild u.) mit einer Pistole um sich und tötete fünf Menschen. Zwei weitere Personen wurden verletzt. Nach seiner „blutigen Abrechnung“ richtete sich der Amokläufer selbst.

Mario Zeko, Kronen Zeitung

 

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