Amok nach Erbstreit

Beil-Attacke: 75-Jährige kämpft um ihr Leben

Österreich
25.02.2018 15:00

Nach der blutigen Familientragödie am frühen Samstagnachmittag in der Südoststeiermark kämpft die einzige Überlebende des Dramas, die 75 Jahre alte Aloisia S., im Krankenhaus weiterhin um ihr Leben. Ihr eigener Sohn Gerhard war mit einem Küchenbeil auf die Mutter und zwei seiner Geschwister losgegangen, der 52 Jahre alte Bruder sowie die 56-jährige Schwester starben. Nach der Tat nahm sich der 51-jährige Angreifer das Leben.

Die 75-Jährige war nach der Beilattacke von ihrem Enkel gefunden worden, der mit seinem 52 Jahre alten Onkel hatte einkaufen gehen wollen. 

(Bild: Sepp Pail)

75-Jährige notoperiert
Er entdeckte die schwerst verletzte Großmutter, seine Mutter und den 52-Jährigen bei seiner Ankunft blutüberströmt auf dem Bauernhof der Familie in Dollrath und schlug unmittelbar bei der Polizei Alarm. Für den 52-Jährigen und die 56 Jahre alte Frau kam jede Hilfe zu spät, Aloisia S. wurde lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert und noch in der Nacht notoperiert. 

Ein Streit ums Erbe, der diesmal vollends eskalierte, dürfte zu der Schreckenstat des 51-jährigen Gerhard S. geführt haben. Der Steirer, der in der Vergangenheit bereits zweimal in psychiatrischer Behandlung war, wollte offenbar nicht hinnehmen, dass der Sohn seiner 56-jährigen Schwester Haus und Hof übernehmen solle. 

Die beiden Geschwister im Alter von 52 und 56 Jahren überlebten die Beilattacke ihres Bruders nicht. (Bild: Sepp Pail, krone.at-Grafik)
Die beiden Geschwister im Alter von 52 und 56 Jahren überlebten die Beilattacke ihres Bruders nicht.

Mehrere Polizeieinsätze in der Vergangenheit
Befragungen der Angehörigen in den nächsten Tagen sollen jedenfalls weitere Details zum Motiv der Bluttat liefern. Derzeit wird der Sohn der toten 56-Jährigen ebenso wie weitere Familienmitglieder – etwa die jüngste Schwester des Geschwister-Quartetts sowie der Lebensgefährte der 75-Jährigen, der sich gerade auf Reha befindet und so der Attacke am Samstag entging – von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Fest steht, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu teils heftigen Auseinandersetzungen in der Familie gekommen war, und im Zuge der Streitigkeiten nicht nur einmal die Polizei anrücken musste.

(Bild: Sepp Pail)
(Bild: Sepp Pail)
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