Der große Traum ist wahr geworden! Ivona Dadic hat am Freitag bei der Hallen-WM in Birmingham die ersehnte historische Medaille für Österreichs Leichtathletik erobert. Im Fünfkampf erkämpfte die WM-Sechste die Silbermedaille. Im abschließenden 800-Meter-Lauf war die bildhübsche Blondine vor 6000 Fans zu 2:17,82 Minuten gestürmt und war damit auf insgesamt 4700 Punkte gekommen. Damit musste sich die 24-Jährige nur der Britin Katarina Johnso-Thompson (4750 Punkte) geschlagen geben. “Das ist ein Traum, ich muss das alles erst einmal realisieren. Aber ich weiß jetzt, dass ich an die Weltspitze herangekommen bin. Das gibt mir viel Selbstvertrauen für die Zukunft“, sagte Dadic nach dem Wettkampf freudestrahlend.
Jubelnd absolvierte Österreichs Leichtathletik-Star nach dem Fünfkampf die Ehrenrunde. Mit ihrer Medaille schrieb Dadic auch ein Stück österreichische Leichtathletik-Geschichte. Denn zuvor hatte es für Rot-Weiß-Rot in der Historie der Hallen-Weltmeisterschaften seit 1987 nur vier Mal Edelmetall gegeben - und zwar Silber durch Klaus Bodenmüller im Kugelstoßen 1991 in Sevilla, jeweils Silber durch Steffi Graf über 800 Meter 2001 in Lissabon und 2003 in Birmingham sowie 200-Meter-Bronze durch Karin Mayr 2004 in Budapest. Kein Wunder, dass der Jubel im kleinen österreichischen Leichtathletik-Lager Freitagabend in der Birmingham Arena grenzenlos war!
“Widme die Medaille meinem verstorbenen Bruder Ivan“
„Ich widme die Medaille meinem vor neun Jahren bei einem Motorradunfall verstorbenen Bruder Ivan“, sagte Dadic. Ihr Dank galt auch ihrem vierköpfigen Trainerteam, das sie vor Ort betreute und das sie sich vor eineinhalb Jahren konsequent aufgebaut hatte. Ausschlaggebend für den Gewinn der Medaille war laut Dadic der Weitsprung, dem vorletzten Bewerb, wo Dadic auf 6,40 Meter kam. “Da wusste ich, dass alles möglich ist.“
Dadic: „Ich bin in allen Disziplinen konstanter geworden“
Ivi, die auch von ihren Eltern, ihrem Freund und zwei weiteren Freundinnen angefeuert wurde, gewann damit in ihrer noch jungen Karriere im dritten Jahr in Folge ihre dritte internationale Medaille. 2016 war sie EM-Dritte im Siebenkampf in Amsterdam und im Vorjahr Zweite bei der Hallen-EM im Fünfkampf in Belgrad. „Ich bin in allen Disziplinen konstanter geworden“, fasste die von Philipp Unfried maßgeblich betreute Athletin ihren Sensations-Erfolg von Birmingham zusammen. Auch wenn mit Nafi Thiam (Bel), Olympiasiegerin 2016 und Weltmeisterin 2017 im Siebenkampf, sowie Europameisterin Anouk Vetter (Hol) zwei Top-Athletinnen in diesem WM-Fight fehlten, kann dies ihren Triumph natürlich nicht schmälern.
Fünfkampf Frauen, Endstand: 1. Katarina Johnson-Thompson (GBR) 4.750 Pkt. (60 m Hürden: 8,36 Sek./Hoch: 1.91 m/Kugel: 12,68 m/Weit: 6,50 m/800 m: 2:16,63 Min.) - 2. Ivona Dadic (AUT) 4.700 (8,32/1,82/14,27/6,40/2:17,82) - 3. Yorgelis Rodriguez (CUB) 4.637 (8,57/1,88/14,15/6,15/2:17,70) - 4. Eliska Klucinova (CZE) 4.579 - 5. Erica Bougard (USA) 4.571 - 6. Xenia Krizsan (HUN) 4.559
Olaf Brockmann aus Birmingham/Kronen Zeitung
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