War er der Tippgeber?

Wiener Rechtsanwalt nach Goldbarren-Coup in Haft!

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER, thinkstockphotos.de, krone.at-Grafik)

Ermittlungen ungewöhnlicher Art führen die Behörden gegen einen Wiener Rechtsanwalt. Er steht im Verdacht, Tippgeber für einen Wohnungseinbruch gewesen zu sein, bei dem Goldbarren erbeutet wurden. Der Jurist sitzt derzeit im Landesgericht in U-Haft, Opfer des Coups soll eine Bekannte gewesen sein.

Wird gegen Rechtsanwälte ermittelt, geht es meist um Veruntreuung von Klientengeldern. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Der Akt, der derzeit streng unter Verschluss gehalten wird, wird im Wiener Landesgericht wegen Strafgesetz-Paragraf 129 geführt (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen). Wobei der Anwalt natürlich nicht selbst eingebrochen hat. Angeblich war er aber Tippgeber für Kriminelle. Bei dem Coup wurden mehrere Goldbarren aus einer Wiener Wohnung erbeutet.

Geheimversteck verraten?
Laut den Ermittlungen – die Staatsanwaltschaft verweigert bisher jede Auskunft – soll der Anwalt mit dem späteren Opfer einen Abend in der Oper gemeinsam verbracht haben. Währenddessen drangen Einbrecher in die Wohnung der Frau ein, zogen aber ohne Beute wieder ab. Beim zweiten Einbruch jedoch fielen ihnen die sehr gut versteckten Goldbarren in die Hände. Und wie die Behörden vermuten, stammte der heiße Tipp von dem Rechtsanwalt, dem das Opfer das Geheimversteck zuvor verraten haben soll.

(Bild: APA/Barbara Gindl)

Ermittlungen laufen
Die Erhebungen befinden sich erst am Anfang, Personen im Umfeld der unmittelbaren Täter müssen noch vernommen werden. Für den Anwalt gilt die Unschuldsvermutung, sein Verteidiger hat bisher jede Stellungnahme zu den Vorwürfen abgelehnt.

Peter Grotter und Christoph Budin, Kronen Zeitung