Die Justiz hat nach dem tödlichen Unfall vom 24. Februar bei der Autobahnausfahrt Salzburg-Süd Ermittlungen in Auftrag gegeben. Denn: An derselben Stelle kam es bereits am 7. Jänner zu einem Unfall. Damals wurde der Aufpralldämpfer schwer beschädigt. Und dieser wurde bis dato nicht repariert.
Eine Rückblende auf die Unfallserie: Am 7. Jänner kommt ein Pkw-Lenker bei der Ausfahrt von der Tauernautobahn in Salzburg Süd von der Fahrbahn ab. Der Wagen überschlägt sich und kracht gegen den Aufpralldämpfer.
Am 24. Februar kommt ein Deutscher (55) mit seinem Renault Espace wegen Sekundenschlafs ebenfalls an derselben Stelle von der Fahrbahn ab. Der Aufpralldämpfer funktioniert nicht mehr. Der Deutsche kann nicht mehr gerettet werden. Seine Tochter (14) und seine Frau (49) werden schwer verletzt.
Am 1. März verunfallte noch ein Kleinbuslenker ebenso an derselben Stelle. Der Fahrer kam mit Verletzungen davon.
Für die Justiz ist nun entscheidend, ob der tödliche Unfall durch einen intakten Aufprallschutz verhindert worden wäre. „Normalerweise dauern die Reparaturarbeiten zwei bis drei Wochen. In dem Fall hat es unglückliche Verzögerungen gegeben. Die formelle Abwicklung hat leider länger gedauert“, sagt Autobahnmeister Gregor Jadin zur „Krone“. So habe sich das Polizei-Protokoll verzögert, dazu kam das Prozedere mit der Versicherung, auch wegen eines Sachverständigen. Und Ersatzteile mussten in Deutschland bestellt werden. „Das alles hat dazu geführt, dass es im konkreten Fall länger als üblich gedauert hat.“
Die Staatsanwaltschaft hat Gutachter Gerhard Kronreif beauftragt. „Ich werde gemeinsam mit der Gerichtsmedizin untersuchen, ob der Fahrer überlebt hätte, wenn der Aufprallschutz noch einwandfrei funktioniert hätte.“
Bei allen drei Unfällen dürften die Fahrer mit den dort erlaubten 100 km/h unterwegs gewesen sein.
Ein Aufpralldämpfer besteht aus kurzen, aneinander gereihten Rohrelementen, die durch Stahlseile zusammengebunden sind. Die Dämpfer sind in der Regel zwischen acht und zehn Meter lang.
Der Dämpfer vermindert bei einem Anprall die Anstoßkräfte auf den Körper der Fahrzeuginsassen.
Fährt man mit 100 km/h gegen eine Betonwand, überlebt man das nicht. Denn der Wagen wird quasi auf einem Abstand von einem Meter von 100 km/h auf 0 herunter gebremst. Die Anstoßkräfte sind dann derart massiv, dass es keine Überlebenschance gibt.
Anders ist das beim Aufpralldämpfer. Prallt man dagegen, wird das Fahrzeug auf der gesamten Länge des Dämpfers abgebremst. Das heißt, von 100 km/h auf 0 sind es hier 10 Meter. Die Insassen überleben.
So wurde auch jener Lenker, der schon am 7. Jänner gegen den Dämpfer in Salzburg-Süd prallte, nicht einmal verletzt. Lediglich das Auto war nach dem Unfall Schrott. Der Aufpralldämpfer bei der Autobahnausfahrt Salzburg-Süd soll laut Asfinag jetzt noch diese Woche repariert werden.
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