Bei Pipeline-Projekt

Schelling berät russischen Energieriesen Gazprom

Österreich
26.03.2018 19:59

Bis vor Kurzem noch ÖVP-Politiker und Finanzminister - und nun bald für den russischen Energieriesen Gazprom im Einsatz: Hans Jörg Schelling hat einen Beratervertrag mit dem Unternehmen für das Pipeline-Projekt Nord Stream 2, einem Tochterunternehmen von Gazprom. Übrigens: Der Verwaltungsrat von Nord Stream 2 wird vom deutschen Ex-Kanzler Gerhard Schröder geleitet. 

Gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ bestätigte Schelling den Beratervertrag mit dem Unternehmen, wolle aber über Beziehungen zu Kunden keine Auskunft geben. Auch Interviews dazu werde es keine geben.

Prominenter Zeuge: Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling (Bild: APA/BARBARA GINDL, krone.at-Grafik)
Prominenter Zeuge: Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling

Auch OMV an Pipeline-Projekt beteiligt
Der Vorgang birgt für Beobachter eine gewisse Brisanz. Schließlich ist an dem Pipeline-Projekt auch die heimische, teilstaatliche OMV als Finanzierungspartner beteiligt. Schelling war als Finanzminister auch Vertreter des OMV-Mehrheitseigentümers Republik Österreich und holte den jetzigen OMV-Chef Rainer Seele an Bord. Schon während seiner Amtszeit hatten gemeinsame Russland-Besuche mit Seele und dem langjährigen Magna-Chef Siegfried Wolf in der Branche Aufsehen erregt.

(Bild: APA/HANS KLAUS TECHT, Peter Tomschi)

Neue Gasleitung von Russland nach Deutschland soll bis Ende 2019 fertig sein
Die neue Gasleitung von Russland nach Deutschland soll bis Ende 2019 neben eine bereits vorhandene Trasse gelegt werden. Da das Projekt in der EU sehr umstritten ist, sucht die Kommission seit Monaten eine Handhabe, um mit Russland über den Betrieb zu verhandeln. Im November legte sie Pläne zur Änderung der EU-Gasrichtlinie vor. Für die OMV habe Nord Stream 2 eine „hohe strategische Bedeutung“, bekräftigte OMV-Chef Seele zuletzt. Beispielsweise Polen und die baltischen Staaten sind vehement gegen das Vorhaben.

Der russische Energiekonzern Gazprom (Bild: APA/AFP/ALEXANDER NEMENOV)
Der russische Energiekonzern Gazprom
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