Antisemitischer Mord

Tausende bei Trauermarsch für getötete Jüdin

Ausland
28.03.2018 20:05

Tausende Menschen haben am Mittwoch in Paris mit einem Gedenkmarsch der getöteten Holocaust-Überlebenden Mireille Knoll gedacht. Innenminister Gerard Collomb, die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und weitere prominente Politiker kamen zur Place de la Nation im Osten der Hauptstadt.

Der gewaltsame Tod der 85-jährigen Jüdin hatte am Montag ganz Frankreich erschüttert und weltweit Aufsehen erregt. Die Frau war am Freitag erstochen in ihrer ausgebrannten Wohnung in Paris aufgefunden worden.  Die Ermittler gehen von einem antisemitischen Motiv aus.  Der Täter – ein Nachbar von Knoll – und ein Komplize wurden am Wochenende verhaftet und am Dienstag in U-Haft genommen.

In diesem Sozialbau im Süden von Paris wurde die Holocaust-Überlebende ermordet und verbrannt. (Bild: APA/AFP/Thomas Samson, facebook.com, krone.at-Grafik)
In diesem Sozialbau im Süden von Paris wurde die Holocaust-Überlebende ermordet und verbrannt.
(Bild: AFP/Francois Guillot)

Le Pen mit Buhrufen empfangen
Wie der Nachrichtensender BFMTV und andere Medien am Mittwochabend berichteten, wurden die Rechtspopulistin Marine Le Pen und der Linkspolitiker Jean-Luc Melenchon beim Gedenkmarsch mit Buhrufen empfangen. Beide Spitzenpolitiker hätten schließlich den vom Dachverband der jüdischen Institutionen in Frankreich (Crif) organisierten Marsch verlassen.

(Bild: AFP/Alain Jocard)
(Bild: AFP/Alain Jocard)

Crif-Verbandschef Francis Kalifat hatte zuvor erklärt, weder Le Pen noch Melenchon seien willkommen. Er begründete dies mit einer „starken Vertretung von Antisemiten sowohl bei der extremen Linken wie bei der extremen Rechten“.

Mireille Knoll war wenige Stunden vor dem Trauermarsch in Paris im Beisein von Staatschef Emmanuel Macron beerdigt worden. Der Präsident wollte damit die Familie unterstützen, hieß es aus dem Elysee-Palast.

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