Eigentlich ist es eine gute Nachricht, aber noch besser wäre natürlich der tatsächliche Schlussstrich: Die Entscheidung über die Finanzierung eines Ausbaus des südböhmischen AKWs Temelín, eventuell mit staatlichen Subventionen, wurde gerade wieder vertagt. Oberösterreichs Atomgegner nennen das ein Verwirrspiel. Das Gleiche passiert rund um den Ausbau des AKWs Dukovany.
„Der tschechische Energiekonzern CEZ versucht intensiv, die Risiken auf den Steuerzahler abzuschieben, die Regierung ist der Meinung, dass CEZ genügend Geld für eine Finanzierung hat. Eine Entscheidung darüber wurde inzwischen auf Juni verschoben“, weiß Manfred Doppler vom oberösterreichischen Anti Atom Komitee.
Unwirtschaftliche Atomkraft
Der Grund für das eigentlich schon jahrelange Verwirrspiel um die Finanzierung: „Weil längst klar ist, dass neue AKWs völlig unwirtschaftlich sind, gestalten sich auch die Finanzierungen neuer Atommeiler immer schwieriger, denn keiner will das Risiko eingehen für ein Milliardengrab geradestehen zu müssen.“
Warten auf Gerichtsurteil
„Keine Entscheidungen, sondern nur Chaos“, meint auch Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne). Immerhin könnte durch die Verschiebung dann schon auch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs über staatliche Subventionen für das britische AKW Hinkley Point vorliegen - mit hoffentlich einem neuen Dämpfer für die CEZ-Ausbaupläne. Da geht es um eine von Anschober initiierte Nichtigkeitsklage Österreichs gegen die britischen Finanztricks.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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