Streit um Muslima

Vater „verbannt“: AKH einigt sich mit Familie

Wien
30.03.2018 17:15

Happy End im Fall jener Muslima, die den Vater einer Patientin aus einem Krankenzimmer des Wiener AKH „verbannen“ ließ: Bei einer Aussprache der Familie mit der Direktion des Krankenhauses wurden Missverständnisse ausgeräumt, das Vertrauen für eine weitere Behandlung der Tochter sei gegeben, teilte der Vater, Robert Salfenauer, gegenüber krone.at mit. Zuvor hatte es rassistische Drohungen sowohl gegen das AKH als auch gegen den Vater gegeben, der Verfassungsschutz wurde eingeschaltet.

„Schlichtweg falsche Angaben“ habe das AKH in seiner Stellungnahme zum Vorgehen bei einem Krankenbesuch gemacht, so Salfenauer. Zum Beispiel, dass die Leitung des Krankenhauses mit dem Rauswurf des Vaters Schlimmeres verhindert habe. Deshalb drohte er der Direktion mit einem Prozess.

(Bild: krone.at)

Am Karfreitag kam es zu einem Gespräch zwischen dem Vater und der Direktion des AKH. „Alle inhaltlichen Missverständnisse wurden ausgeräumt, die Vertrauensbasis für die weitere Behandlung der Tochter im AKH Wien wurde zur Gänze wiederhergestellt“, teilte Karin Fehringer von der Pressestelle des Krankenhauses nach dem Treffen mit. Die Leitung gibt auch zu, dass Patienten andere Personen nicht aus dem Zimmer weisen dürfen: „PatientInnen ist es nicht gestattet, andere Personen aus dem Zimmer zu weisen. Es wird selbstverständlich darauf geachtet, dass die geltenden Rechtsvorschriften eingehalten werden“, so Fehringer.

Genau darum war es Robert Salfenauer auch gegangen: „Ich bin sehr froh über das Ende, das das Ganze genommen hat.“ Auch Salfenauers Anwalt Florian Steinwendtner ist zufrieden mit dem Ausgang: „Ich glaube, dass das AKH grundsätzlich eine Gesprächsbereitschaft signalisiert hat, auch wenn die etwas verzögert kam. Uns ist es nie darum gegangen, ausländerfeindliches oder diskriminierendes Verhalten aufzuzeigen, sondern einen Vorfall möglichst aufzuarbeiten, und das ist heute passiert.“

Anwalt Florian Steinwendtner (Bild: krone.at)
Anwalt Florian Steinwendtner

„Selbstverständlich wünschen wir auch der Patientin, mit der dieser Zwischenfall war, alles Gute - vor allem, dass sie wieder gesund werden möge, in Frieden und Freude mit den Ihren zu Hause sein kann, sowie dass sie Glück und Sorgenfreiheit mit ihrem Kind haben wird“, lässt die Familie ausrichten.

Vor dem Happy End hatte es noch böse Drohungen gegeben. „Eine Reihe von Reaktionen hat die Leitung des AKH Wien veranlasst, Anzeige beim zuständigen Polizeikommissariat zu erstatten und das Landesamt für Verfassungsschutz einzuschalten“, so Fehringer gegenüber krone.at. Aber auch Robert Salfenauer musste mit Droh-SMS klarkommen. Ein Bekannter schimpfte ihn ein „rassistisches A********“, „aber das ist jetzt gegessen“. Ende gut, alles gut.

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