Stress, Leistungsdruck und permanente Überforderung prägen unseren Alltag. Lifecoaching-Bücher als vermeintliches Allheilmittel dagegen gibt es wie Sand am Meer - aber nur eines hat auch das Enten-Gütesiegel: Im neuen Titel der Egmont-Comic-Collection „Finde deine innere Ente“ erklärt Bestseller-Autor Christian Eisert mit „Wer hinfällt, liegt nicht am Boden, sondern steht einfach nur sehr breitflächig!“ und anderen Weisheiten, wie uns Donald Duck ein Vorbild sein kann und was wir von der menschlichsten aller Enten lernen können. Eine gelungene Parodie auf alle Lebensratgeber und Lifestyle-Bücher. krone.at verlost drei Exemplare der Anleitung zum Glücklichsein vom gefiederten Wohlfühl-Experten und wohl größten Lebenskünstler unserer Zeit.
„Ausgeglichen dank Duck-Shui!“, „Zen statt Zorn!“ und „Scheitern als Chance!“: Autor Eisert erklärt in diesem „Lebensratgeber“ der anderen Art die Philosophie von Lebenskünstler Donald Duck - und regt den Leser an, seine „innere Ente“ zu finden. Eisert, 1976 geboren, arbeitet seit den Neunzigern als Comedy-Autor und schrieb unter anderem schon Gags für die „Harald Schmidt Show“, „Switch Reloaded“ und „Was guckst du“. Als Comedy-Coach hält er europaweit Seminare und lehrt das Handwerk des Humors. 2014 veröffentlichte er einen satirischen Reisebericht über Ferien in Nordkorea: „Kim und Struppi“ stand 15 Monate lang auf der „Spiegel“-Bestsellerliste. Der langjährige Donald-Fan lebt und arbeitet in seiner Heimatstadt Berlin.
„Wir alle sind ein bisschen Donald“
Den berühmten Entenhausener beschreibt Eisert als Typen, „über den wir lachen und mit dem wir leiden“. „Wir alle sind ein bisschen Donald, wenn wir leiden, lieben und auf dem Sofa lungern“, ist der Autor überzeugt. Denn die allzu menschliche Ente, die über eine Bandbreite an Gemütszuständen wie kaum ein anderer Comic-Charakter verfügt, begegnet uns nicht nur als hosenloser Matrosenanzugträger und größter Wüterich und Pechvogel von Entenhausen, sondern auch als strahlender oder romantischer Held, als Rächer und Retter, als unerschrockener Abenteurer und schrecklich fauler Arbeiter, und das in jeder denkbaren Epoche. „Donald, der Tausendsassa“ als größter Lebenskünstler unserer Zeit.
Von Donalds emotionaler Ausstattung können wir jedenfalls Eisert zufolge alle profitieren, das Buch soll dabei helfen. Seine Kapitelstruktur - „Zorn und Zähmung“, „Fleiß und Faulheit“, „Scham und Stolz“, „Ruhe und Raserei“, „Hass und Hingabe“ und „Frust und Frieden“ - spiegelt den Duck‘schen Dualismus, seine Innen- und Außenwelt, wider. Jedes einzelne Kapitel widmet sich zwei emotionalen Zuständen und zeigt, nach der Darstellung eines oder mehrerer durch sie versursachter Probleme, welche „ultimative Universallösung“, untermauert etwa von „wissenschaftlichen Studien“ von Professor Cäser Cezilius, selbstverständlich ebenfalls ein renommierter Bürger Entenhausens, daraus erwächst.
„Spürst du den Zorn, halte ein ...“
Konkrete Handlungsanweisungen schließlich finden sich unter der Überschrift „Die Kraft der inneren Ente“. Bei „Zorn und Zähmung“ etwa: „Spürst du Zorn, halte ein und dein Handgelenk! Spürst du dein Handgelenk, zähle so lange, bis du nichts mehr spürst. Und lass niemals deinen knausrigen Onkel ins Haus! Es sei denn, er bringt mehr als Hunger mit.“ Und schließlich beinhaltet jedes Kapitel zwei bunte Bildergeschichten. Illustrationen, die zeigen, wie man vom Irrweg in die Erfolgsspur kommt und wie nicht. Wer seine innere Ente findet, wird ohne Zweifel ein Leben führen, das er oder sie schon immer wollte. Wer will das nicht?
Das Besondere an diesem Band ist laut Autor Eisert die Mischung aus einerseits großartigen Donald-Comics und andererseits tatsächlich Lebenshilfe, also Texten, die erklären, wie Donald uns ein Vorbild sein kann und was wir von Donald lernen können. „Zum Beispiel ist ja Donald jemand, der zwar immer wieder Pech hat und hinfällt, aber man kann ja dieses Hinfallen neu interpretieren und sagen: Wer hinfällt, liegt nicht am Boden, sondern steht nur sehr breitflächig.“
Welche Lehre können wir aus Donalds Gegensätzen ziehen? Eisert: „Gegensätze bedeuten meist, dass es auf der einen Seite etwas gibt, was uns hindert, und auf der anderen Seite etwas gibt, was uns fördert. Und da müssen wir halt nur gucken, wie wir was nutzen können. Wenn ich zum Beispiel jemand bin, der schnell gekränkt ist, dann kann Kränkung motivieren. Das Kapitel ,Fleiß und Faulheit‘ schließt deshalb mit den Leitsätzen ,Willst du einen Faulen motivieren, triff seinen wunden Punkt! Willst du dich selbst motivieren, triff deinen ärgsten Feind!‘“
An der Grenze zwischen echter Lebenshilfe und Parodie
Das Buch bewege sich „genau auf der Grenze zwischen echter Lebenshilfe und Parodie des Lifecoaching-Trends“. Die „ultimative Universallösung“ mache sich dabei über den weit verbreiteten Wunsch, es muss für jedes Problem die eine Lösung geben, lustig, so Eisert. „Außerdem erwecken Bezeichnungen, die nicht so leicht auszusprechen sind, den Eindruck, es geht um etwas sehr Intelligentes.“ Fazit: Jeder Mensch kann sich in dieser Ente wiederfinden oder sich an seinem Einfallsreichtum, seinen Emotionsausbrüchen und seinem - trotz aller Rückschläge - schlussendlich nie versiegendem Lebenswillen orientieren. Oder um es mit einem Leitspruch zu sagen: „Sei stolz auf das, was du kannst, und falls du nicht kannst, sei dennoch stolz! Das können nämlich die wenigsten!“
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