Bis Mitternacht dauerte der Prozess wegen übler Nachrede, den Ex-Skitrainer Charly Kahr in Bludenz (Vbg.) rund um Missbrauchs-Vorwürfe angestrengt hatte. Und er endete vorerst ohne Ergebnis - aber mit vielen Emotionen. Jahrhundert-Sportlerin Annemarie Moser-Pröll attackierte Ex-Kollegin Ingrid Gfölner.
Hochgekocht ist die Affäre, als sich Annemarie Moser-Pröll öffentlich hinter Charly Kahr stellte - und Missbrauch, von dem auch sie betroffen sein sollte - klar in Abrede stellte. Daraufhin bekam sie WhatsApp-Nachrichten ihrer einstigen Zimmerkollegin, Ski-Rennläuferin Ingrid Gfölner und deren Mann. Ob sie denn vergessen hätte, dass auch sie, mit noch nicht einmal 16, auch ein Opfer von Kahr geworden wäre.
Kahr klagte daraufhin wegen übler Nachrede, Gfölner wollte den Wahrheitsbeweis antreten. Was ihr bis nach Mitternacht nicht gelang. Im Gegenteil, sie musste von „Annamirl“ - wie berichtet - Kritik einstecken: „Das ist erstunken und erlogen. Unterste Schublade. Was ist in dich gefahren? Das ist doch nicht normal! Du hast mir meine Lebensfreude genommen.“
Die Richterin verlangt nun von Ingrid Gfölner, die Namen jener drei Sportlerinnen zu nennen, die damals angeblich ihre Karriere wegen sexueller Übergriffe Kahrs beendeten. Und Kahrs Anwalt Ainedter beantragte die Einvernahmen vom Mannschaftsmasseur („Vertrauensmann“) und den ehemaligen Skistars Monika Kaserer und Brigitte Totschnig - Prozess vertagt auf unbestimmte Zeit.
Gabriela Gödel und Chantal Dorn, Kronen Zeitung
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