Der FC Bayern München ist zum sechsten Mal in Folge deutscher Meister! Am Samstag siegte die Truppe von Jupp Heynckes bei Augsburg nach 0:1-Rückstand noch 4:1 und ist damit fünf Runden vor Schluss nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Für den Rekordchampion, bei dem ÖFB-Star David Alaba wegen Rückenproblemen geschont wurde, ist es bereits der 28. Meistertitel. Bei sieben davon durfte Alaba mitjubeln, für Heynckes ist es der vierte mit den Münchnern.
Die Tore von Corentin Tolisso (32.), James Rodriguez (38.), Arjen Robben (62.) und Sandro Wagner (87.) nach gemächlichem Beginn und dem Rückstand durch ein Eigentor von Niklas Süle (18.) sorgten dafür, dass der spät eingewechselte Franck Ribery vor 30.660 Zuschauern das perfekte Geschenk zum 35. Geburtstag bekam. Durch seinen achten Liga-Triumph zieht der Franzose mit Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger gleich, die die Rangliste der deutschen Meister anführen. Gleich dahinter folgt Alaba.
Während der Wiener fehlte, standen aufseiten Augsburgs Innenverteidiger Martin Hinteregger über die gesamte Spielzeit und Stürmer Michael Gregoritsch 80 Minuten lang am Feld. Auch die Schwaben konnten eine ganz besondere Meisterschaft für Heynckes nicht verhindern. Der 72-Jährige kam im Oktober viereinhalb Jahre nach seinem bis dahin letzten Bayern-Engagement aus dem Ruhestand und wurde Nachfolger des gefeuerten Carlo Ancelotti. In der Tabelle hatte München damals fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Dortmund.
Auf die Schale und die Weißbierduschen müssen die Münchner allerdings noch bis zum 12. Mai und zum Heimspiel gegen den VfB Stuttgart warten. Statt einer rauschenden Party steht die Vorbereitung auf das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Sevilla an. Nach dem 2:1 in Sevilla sind die Chancen auf das Weiterkommen am Mittwoch in der Königsklasse blendend, im DFB-Pokal steht am 17. April das Halbfinale in Leverkusen an. Den Supercup hatten die Bayern schon im Sommer gewonnen.
Im Abstiegskampf setzte sich der VfL Wolfsburg mit einem 2:0 in Freiburg etwas vom Relegationsrang ab und hat nun zwei Zähler Vorsprung auf den 16. Mainz. Die Mainzer, bei denen Karim Onisiwo im Finish (83.) eingewechselt wurde, holten nach 0:1-Rückstand in Köln noch ein 1:1. Damit liegen sie auf Relegationsrang 16 und hielten den Vorsprung auf Köln bei sechs Punkten. Mönchengladbach feierte einen 2:1-Heimsieg gegen Hertha BSC und kletterte vorübergehend auf Rang acht. Die Hertha, für die Valentino Lazaro durchspielte, ist vier Zähler dahinter Zehnter.
Burgstaller-Tor zu wenig - HSV besiegt Schalke
Guido Burgstaller erzielte später am Abend zwar seinen zehnten Liga-Saisontreffer, zu feiern gab es aber trotzdem nichts. Der Tabellen-Zweite Schalke 04 verlor mit Österreichs Teamstürmer beim bisherigen Schlusslicht Hamburger SV mit 2:3 (1:1) und verpasste so den Klubrekord von sieben Siegen hintereinander. HSV-Trainer Christian Titz durfte sich im dritten Anlauf über seinen ersten Sieg freuen.
Die Norddeutschen verdrängten mit dem ersten Sieg seit 15 Partien den 1. FC Köln auf den letzten Platz und haben das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt am Glimmen gehalten. Mit nun 23 Punkten liegt der HSV fünf Zähler hinter dem von Mainz gehaltenen Relegationsplatz. Naldo brachte die Gäste früh in Führung (9.), doch beim Kopfballtreffer war auch die Hand im Spiel. Nach Toren von Filip Kostic (17.) und Lewis Holtby (52.) gelang Guido Burgstaller der Ausgleichstreffer (63.), doch Aaron Hunt schoss den HSV noch zum umjubelten Sieg (84.).
Die Ergebnisse der 29. Runde:
Freitag
Hannover 96 - Werder Bremen 2:1 (2:0)
Samstag
1. FC Köln - FSV Mainz 05 1:1
SC Freiburg - VfL Wolfsburg 0:2
Borussia Mönchengladbach - Hertha BSC Berlin 2:1
FC Augsburg - Bayern München 1:4
Hamburger SV - Schalke 04 3:2
Sonntag
Borussia Dortmund - VfB Stuttgart 3:0
Eintracht Frankfurt - 1899 Hoffenheim 1:1
Montag
RB Leipzig - Bayer Leverkusen (20.30 Uhr)
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