Der frühere US-Fernsehstar Bill Cosby hat einem mutmaßlichen Missbrauchsopfer vor zwölf Jahren im Zuge einer außergerichtlichen Einigung 3,38 Millionen Dollar (2,75 MIllionen Euro) gezahlt. Diese Summe nannte die Anklage am Montag beim Auftakt eines neuen Prozesses gegen den 80-Jährigen in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania. Dem einstigen Comedy-Star wird vorgeworfen, 2004 in seinem Haus in Philadelphia eine Frau mit Tabletten betäubt und sich an ihr vergangen zu haben.
Die Neuauflage des Strafprozesses gegen Cosby hat am Montag mit einem nackten Zwischenfall begonnen. Kurz vor Beginn der Verhandlung im Gericht sprang eine halb nackte Frau vor den 80-Jährigen und schrie: „Mister Cosby, Vergewaltiger!“
Erster Prozess war geplatzt
Der erste Prozess war im vergangenen Juni geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten. Nun begann der zweite Prozess. Der afroamerikanische Schauspieler wird von rund 60 Frauen beschuldigt, sie in früheren Jahrzehnten missbraucht zu haben. Da die meisten Anschuldigungen verjährt sind, beschränkt sich der neue Prozess auf den Fall aus dem Jahr 2004. Cosby hatte bereits 2006 mit seinem mutmaßlichen Opfer Andrea Constant eine außergerichtliche Einigung erzielt. Die Höhe der Zahlung war aber bislang geheim geblieben.
Die Staatsanwaltschaft nannte die Summe von 3,38 Millionen Dollar nun, um Cosbys Verteidigung zuvorzukommen. Cosbys neuer Anwalt Tom Mesereau hatte die Zahl anführen wollen, um Constant als geldgierig darzustellen. Staatsanwalt Kevin Steele betonte aber, dass seine Behörde aus eigenen Stücken den Fall wieder aufgerollt habe - Constant habe dies nicht verlangt.
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